Viele Angestellte fragen sich, was ihre Chefs eigentlich den ganzen Tag so tun. Nun hat ein Team von Wissenschaftlern der Harvard Business School den Tagesablauf von 94 italienischen Vorgesetzten akribisch untersucht. Zwar bieten die Ergebnisse nur Einblick in den Alltag italienischer Führungskräfte – doch sicher sind die Alltagsabläufe von Managern und Chefs anderer Nationalitäten vergleichbar. Eins belegt die Studie: je fleißiger die CEO’s, desto erfolgreicher das Unternehmen.
Im Durchschnitt arbeiten italienische Chefs 48 Stunden in der Woche. 60 Prozent dieser Arbeitszeit verbringen sie in Meetings. Die besonders Engagierten arbeiten im Schnitt 20 Prozent mehr. Diese besonders fleißigen Vorgesetzten verbringen prozentual mehr Zeit in internen Meetings mit Kollegen und Mitarbeitern – aber weniger Stunden in Treffen mit externen Partnern und potentiellen Kunden. Die Studie zeigt also, dass die Unternehmen profitabler arbeiten, wenn sich Führungskräfte mehr um Mitarbeiter und interne Abläufe kümmern. Externe Treffen sind zwar gut für den CEO selbst – doch kaum positiv für das Unternehmen.
In einem Experiment wurde auch ausgewertet, wie häufig die Führungskräfte Begriffe wie „werden“ und „sollten“ verwenden. Diese Wörter weisen auf längerfristige Zukunftsstrategien hin. Tatsächlich machen sich die CEO’s nur in drei bis vier Prozent ihrer Arbeitszeit Gedanken über Strategien für die Zukunft des Unternehmens. Die Forscher vermuten, dass der Grund, warum so wenig über die Zukunft nachgedacht wird, mit dem Arbeitsalltag zusammenhängt: Führungskräfte können nur einen Bruchteil ihrer Zeit allein und konzentriert arbeiten – den Rest verbringen sie in Meetings und Besprechungen.
Guten Morgen liebe Frau Ihnenfeldt,
schon wieder eine Steilvorlage für mich – wenn ich Sie nicht hätte!
Die Untersuchung zeigt den IST-Zustand auf, leider keine Empfehlung für das SOLL. Also wage ich das einmal:
Der Manager schlechthin hat als vorrangigste Aufgabe:
Für Ziele sorgen, Ziele setzen, Ziele vereinbaren …
seine Autorität, Direktion u. Kontrolle auf wenige, wertschöpfende, ins Gewicht fallende und vereinbarte Ziele zu richten …
und auf jeder Ebene den Anstrengungen Richtung und Sinn/Motivation geben.
Dafür benötigt er Werkzeuge, auf die ich hier nicht eingehen will.
Wenn man die wichtigste Aufgabe des Managers betrachtet, dann sind das Aufgaben mit Zukunftsbezogenheit. Darüber muss man mit MitarbeiterInnen reden, verhandeln und sich vereinbaren – man muss Führen.
Wenn Manager das nicht tun (oder nur in unzureichendem Maße), dann deshalb, weil sie es nicht können. Also hechten sie zu dem, was sie gelernt/studiert haben – zur FachKompetenz und verbraten ihre Zeit in Meetings, um dort in ermüdent langen Diskussionen das zu tun, was Aufgabe ihrer MitarbeiterInnen ist und nicht ihre.
Kurzum:
Die Aufgabe der „Führungs“-MangerInnen ist es nicht, für ihre MitarbeiterInnen zu denken und zu handeln, sondern über die Zukunft nachzudenken und dafür die Weichen zu stellen. Wer sollte es denn sonst tun?
Liebe Grüße
Karl Dilly