Tim Schabsky: Unsere Pläne für 2015 – neue Standorte für das Work Inn

Anfang 2014 ging das Work Inn an den Start mit seinem ersten Coworking Space Standort in Dortmund. In diesem ersten Jahr erweiterte sich das Projekt für StartUps, Freelancer und Homeoffice-Worker um zwei weitere Standorte. Ein dichtes Netzwerk wurde aufgebaut mit vielen Veranstaltungen und Angeboten rund um die StartUp-Szene im Ruhrgebiet. Heute gibt es kaum noch einen Gründer, der das Work Inn und die freundlich aufgeschlossene Community rund um die Coworker nicht kennt. In diesem Beitrag erzählt Tim Schabsky, der gemeinsam mit seiner Ehefrau Dörte Schabsky das Work Inn konzipiert und leitet, welche Pläne und Vorhaben als Nächstes anstehen.

Es ist Juni 2015. Was hat das Work Inn als Nächstes für Pläne?

Dörte und Tim Schabsky, Gründer der WorkInn-Community in Dortmund und Kamen

Dörte und Tim Schabsky, Gründer der WorkInn-Community in Dortmund und Kamen

Vor einem Jahr haben meine Frau und ich als GbR gegründet – nun haben wir das Work Inn in eine GmbH & Co. KG umgewandelt, die ab dem 1. Juli 2015 die GbR ablösen wird. Jetzt, wo wir auch von der Gesellschaftsform her professionell aufgestellt sind, wollen wir weiter in Dortmund und im gesamten Ruhrgebiet wachsen. Wir haben innerhalb eines Jahres eine gute Position bei Soloselbstständigen und StartUps erreicht. Schon heute decken wir viele Branchen ab: Im Fokus stehen Beratung und IT – aber auch die klassische Kreativwirtschaft, zum Beispiel mit Fotografen und Grafikdesignern.

Zurzeit gibt es drei Coworking-Spaces, zwei in Dortmund und einen in Kamen. In diesem Jahr kommen noch zwei weitere Coworking-Standorte hinzu. Ziel ist, dass jeder potentielle Coworker in unserer Region in maximal 15 Minuten einen Work Inn-Standort erreichen kann. Unser erster Standort ist bereits gut besucht, nun wird es Zeit für Erweiterungen. Als nächsten großen Schritt werden wir unser Coworking-Angebot auch in große Unternehmen tragen. Wir stellen uns insbesondere vor, dass Unternehmen, die Mitarbeiter im Homeoffice beschäftigen, diesen die Möglichkeit geben, eine „vernünftige“ Arbeitsumgebung vorzufinden, mit der dementsprechenden Infrastruktur und der Möglichkeit, mit anderen Coworkern in Kontakt zu kommen. Interessant sind da sicher Dortmunder IT-Unternehmen und auswärtige Unternehmen, die für Projekte Mitarbeiter an den Standort Dortmund entsendet haben.

Neben dem klassischen Coworking, das neben dem Homeoffice flexible Schreibtischplätze in Gemeinschaften bietet, vermieten wir weiterhin auch kleine Büros (20 – 30 qm), die zeitweise und flexibel angemietet werden können. Genau in diesem Segment kommen in Kürze zwei weitere Standorte hinzu, dort können wir sehr günstige Büros für Einzelpersonen und Teams bis zu vier Personen anbieten. Selbstverständlich profitieren auch dort die Mieter von unserem Netzwerk und den Veranstaltungen – genau wie die komplette Coworking-Community.

Was ich noch sagen möchte ist, dass wir zurzeit für den Dortmunder Westen und den Dortmunder Süden geeignete Immobilien suchen. Das heißt, vernünftige Büroflächen mit guter Verkehrsanbindung zwischen 200 und 500 qm.

Für Dortmund ist unsere Vision, dass ab 2016 kein Dortmunder StartUp mehr gezwungen ist, einen langfristigen teuren Mietvertrag abzuschließen und sich somit in risikoreiche Verbindlichkeiten zu stürzen. Gerade hatte ich noch einen Mieter, der nach fünf Monaten Work Inn-Anmietung einen großen Kunden bekommen hat, wegen dem er kurzfristig umziehen musste. Wir konnten rasch einen Nachmieter finden, so dass überhaupt keine doppelten Zahlungen entstanden.

Ich weiß noch, als wir hier nach Dortmund kamen, haben wir ein sehr nettes Unternehmerpaar kennengelernt, das sich langfristig im Kreuzviertel eingemietet hatte. Die Räume waren in einem so schlechten Zustand, dass die Beiden viel Geld, Ideen, Kraft und Zeit in die Renovierung gesteckt haben. Als dann als StartUp in finanzielle Schwierigkeiten geriet, erlaubte der Vermieter nicht einmal eine Untervermietung – so dass das Paar Insolvenz anmelden musste. Der Vermieter kann sich nun die Hände reiben – hat komplett renovierte Räume geschenkt bekommen – das Nachsehen haben die Beiden.

Durch das Work Inn-Angebot sollte so etwas nicht mehr passieren. Die Räume sind modern gestaltet und perfekt eingerichtet, alles an Infrastruktur ist da. Ihr Geld können die StartUps für Marketing und andere wichtige Dinge ausgeben – wenn sie wachsen, können sie sich flexibel anpassen und ausziehen, und wenn es einmal nicht so gut anläuft, können sie sich gut wieder verkleinern. Das liegt mir wirklich am Herzen: Ich denke, wir liefern da einen wichtigen Beitrag zur Gründungskultur: Gründen mit weniger Risiko.

Besonders gut hat im Coworking die Vernetzung geklappt. Wir setzen in unseren flexiblen Bürokonzepten insbesondere auf das Netzwerk untereinander, das ist das eigentlich Wichtige, der wirklichentscheidende Vorteil.

Vor Kurzem hat mir noch ein Coworker erzählt, dass er nun endlich, nach fünf Jahren „einsamer“ WorkInn_Doerte_Tim_Schabsky_IISelbstständigkeit, durch unsere lebendiges Netzwerk endlich richtig in seinem neuen Leben und am Standort Dortmund angekommen ist. Es ist wunderschön, dass neue Unternehmen im Work Inn entstanden sind, durch das Coworking sich GbR’s gebildet haben, und in einem Fall hat ein Unternehmen einen Coworker angestellt – er ist jetzt sozusagen Teil eines Coworking-Unternehmens geworden. Die Leute lernen sich kennen, man gewinnt Vertrauen – und wenn sich dann Chancen ergeben, kann man sie unproblematisch nutzen. Das macht mich stolz und glücklich.

Natürlich unterscheidet sich das Ruhrgebiet und Dortmund erheblich von der Gründerszene in Berlin, doch diese Region bietet gerade im Bereich B2B enorme Vorteile. Als wir vor einem Jahr starteten, meinten viele, Coworking könnte hier nicht funktionieren, aber da hatten wir eine andere Einschätzung. Das Ruhrgebiet ist ein Ballungsraum mit unglaublichem Potential, man darf es nur nicht mit Silodenken betrachten. Es geht nicht um Dortmund, oder Bochum, oder Essen, es ist ein zusammenhängender Ballungsraum.

Heute sehen wir uns voll bestätigt. Ein Beispiel ist die FuckUp-Night, die wir vor Kurzem mit anderen StartUps organisiert haben. Nach zwei Tagen war das Event ausverkauft, 107 Teilnehmer waren da. Das war großartig, und auch das werden wir wieder ausrichten. Es entwickelt sich langsam eine gewisse Eigendynamik. Zwar gibt es durch die Wirtschaftsförderung und die TU Dortmund in Dortmund bereits ein großes und dichtes Angebot für die StartUp-Szene, und wir kooperieren da viel und ausgesprochen gern. Doch das Besondere an der Work Inn-Community ist, dass die StartUps ihre Aktivitäten selbst organisieren. Erst dadurch entsteht das, was man auch „Szene“ wirklich nennen kann, Wir sind stolz, ein Stück davon zu sein.

Tim und Dörte Schabsky
WorkInn Coworking Space
Frische Luft 159
44319 Dortmund
E-Mail: [email protected]
0231/58 680 785
www.workinn.de

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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