Lambert Schuster, Köln: Die Lösung von Konflikten gehört zu den Aufgaben des Unternehmers. Konfliktsituationen und Dispute sind nicht schön, aber manchmal sogar von Vorteil, wenn man unternehmerisch vorankommen will. Die Fähigkeit zur Konfliktlösung ist in jedem Fall eine Tugend, die Sie als Unternehmer mitbringen sollten. Mit den drei Ks Konfliktfähigkeit, Konsensfähigkeit und Konsequenz gelingt es Ihnen, Ihr Konfliktmanagement zu optimieren und Konflikte so zu lösen, dass alle Beteiligten zufrieden sind.
1. Zur Konfliktlösung brauchen Sie Konfliktfähigkeit. Achtung: Harmoniefalle
Sie stimmen mir sicherlich zu: Ohne Streit lebt und arbeitet es sich leichter. Wie schön, wenn es keine Dispute gibt, alles immer harmonisch ist, alle Mitarbeiter sich gut verstehen, immer an einem Strang ziehen, wenn es keinen Neid und keine Unzufriedenheit gibt, alle sich gerne haben, sich duzen… Tja, aber leider ist der Mensch nicht darauf programmiert, immer in Frieden zu leben. Das gilt im privaten ebenso wie im beruflichen Kontext.
Konfliktfähigkeit in einem Unternehmen ist deswegen so wichtig, weil ungelöste oder vermiedene Konflikte mit oder unter Mitarbeitern fatale Folgen für den Erfolg des Unternehmens haben können. Dennoch sind Führungskräfte oft Meister der Konfliktvermeidung oder -negierung. Warum?
Der Führungskräftetrainer und Mediator Dr. Andreas Wintels aus Münster kennt die Harmoniesucht vieler Firmenchefs aus seiner beruflichen Praxis zur Genüge: „Konflikte werden vermieden wegen der möglichen Folgen. Die Eskalation, also das was passieren könnte, wenn man den ‚Kuschelkurs‘ verlässt, wird sozusagen vorweggenommen.“ Diese Befürchtung, so der Führungskräftecoach weiter, werde allerding „keinem Realitätscheck unterzogen“, daher sei es folgerichtig, den Konflikt zu vermeiden, denn dann könne man sich der Illusion hingeben, die eigene Akzeptanz bliebe gewahrt. Konfliktfähigkeit setzt also eine gute Portion Reflexionsfähigkeit voraus, um nicht in die Harmoniefalle zu geraten.
Möglicherweise müssen Sie Ihr Konfliktmanagement einer Prüfung unterziehen und Ihre Konfliktfähigkeit trainieren. Lassen Sie sich dazu beraten, wie es Ihnen gelingen kann, Konflikte in Ihrem Unternehmen zu erkennen, anzusprechen und zu lösen. Wichtig ist dabei, dass Sie in der Kommunikation mit den Konfliktpartnern und bei allen Maßnahmen zur Konfliktlösung niemals die Sachebene verlassen. Denn anders als in Gesprächen zur Person, in denen die Anerkennung eine wichtige Rolle spielt (und als Mittel der Gesprächsführung auch einfließen soll), müssen Sie bei der Konfliktlösung immer bei der Sache bleiben und dürfen niemals Kritik zur Person üben.
Sammeln Sie alle Argumente der Konfliktpartner, erörtern Sie das Pro und das Contra der verschiedenen Meinungen und präsentieren Sie am Ende einen Lösungsweg. Erarbeiten Sie Maßnahmen und Leitsätze, betrachten Sie auch alternative Wege. Denken Sie immer an die Ziele Ihres Unternehmens. Ohne Ihre eigene Konfliktfähigkeit und ohne die Konfliktfähigkeit Ihrer Mitarbeiter werden Sie es schwer haben, die beste Lösung zur Sache zu finden.
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2. Konsensfähigkeit als unabdingbare Eigenschaft bei der Konfliktlösung
Das zweite ‚K‘ bei der Konfliktlösung heißt Konsensfähigkeit. Konflikte zu erkennen, ist die eine Sache. Eine ganz andere ist es, einen Konsens zu finden und einen Lösungsweg aufzuzeigen, wie man aus dem Konflikt herauskommt. Aber auch das gehört zu einem guten Konfliktmanagement. Individuelle Ansichten der Mitarbeiter bzw. Konfliktparteien unter einen Hut zu bringen, Dispute beilegen, die verschiedenen Fürs und Widers zu berücksichtigen, sie gegebenenfalls zu widerlegen, ohne Einzelmeinungen jedoch unter den Tisch fallen zu lassen – all das gehört zur Konsensfähigkeit. Vielleicht ist diese Eigenschaft sogar der wichtigste Part.
Mein Rat: Nehmen Sie, wenn Sie sich aufgrund Ihrer Rolle als Führungsperson nicht in der Lage sehen, einen Konsens herzustellen, Hilfe von außen in Form einer Mediation an. Es gibt zahlreiche Berater, die als Mediatoren und Coaches genau dafür ausgebildet sind, in einem Konflikt den Konsens herzustellen. Sie arbeiten mit bestimmten Techniken und Gesprächsstrategien und sind emotional nicht involviert. Außerdem kommen Sie auf diese Weise nicht in die Verlegenheit, sich vorwerfen zu lassen, Sie seien parteiisch. Und sollten Sie selbst Bestandteil oder Grund des Konflikts sein, können Sie so deutlich machen, welchen Stellenwert der Konflikt für Sie hat. Denn das Einschalten eines externen Beraters verdeutlicht in der Kommunikation noch einmal verstärkt Ihren unbedingten Willen zur Konfliktlösung.
Ich gebe zu, dass es alles andere als leicht ist, die unterschiedlichen Meinungen, Wünsche und Interessen zu einem Konsens zu führen. Konsensfähigkeit bedeutet aber, dass man ein Resultat erarbeitet, ein Ergebnis, das alle Beteiligten unterstützen können, auch wenn ihnen eine andere Lösung lieber wäre. Konsensfähigkeit heißt aber zusätzlich auch, dass die vereinbarte Lösung in Maßnahmen und konkrete Handlungen überführt wird. Verantwortlichkeiten müssen festgelegt, Termine vereinbart und so genannte „To Dos“ verabredet werden. Alle Beteiligten müssen sich verpflichtet fühlen, den vereinbarten Lösungsweg mitzugehen. Auf diese Weise erreichen Sie den Konsens, ohne den Ihr Unternehmen nicht vorankommt.
3. Keine Konfliktlösung ohne Konsequenz.
Konsequenz in der Unternehmensführung ist ein Thema, dem ich mich schon oft zugewandt und über das ich bereits viele Artikel geschrieben habe. Warum? Nun, Sie können die tollste Idee haben, den besten Geschäftsplan, die großartigsten Erfolgsaussichten – aber wenn Sie nicht konsequent am Ball bleiben, werden Sie als Unternehmer scheitern.
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Ebenso verhält es sich mit der Konsequenz in der Konfliktlösung. Denn das, was Sie als Konsens erarbeitet und in einem Maßnahmen- und Verantwortungskatalog festgeschrieben haben, muss ohne Wenn und Aber in die Tat umgesetzt werden. Lassen Sie keine Ausreden zu, schieben Sie keine anderen Prioritäten vor. Sorgen Sie für konkrete und zeitnahe Umsetzung der Maßnahmen oder To Dos. Denn Sie haben schon so viel Zeit und Engagement in die Konfliktlösung investiert, dass es jetzt wahrlich nichts Schlimmeres gäbe, als dass alles im Sande verläuft. Halten Sie sich selbst an Ihren Fahrplan und sorgen Sie vor allem auch dafür, dass die anderen am Konflikt und seiner Lösung Beteiligten das auch tun. Konsequenz ist ein hohes Gut, ganz besonders in der Unternehmensführung.
Fazit: K–K–K, die drei Ks in der Unternehmensführung
Zur Konfliktlösung gehören 1. Konfliktfähigkeit, 2. Konsensfähigkeit und 3. Konsequenz. Welcher Art auch immer ein Konflikt in Ihrem Unternehmen sein mag, denken Sie daran, dass es Ihnen und Ihrem Erfolg mehr schadet, dem Konflikt aus dem Weg zu gehen oder ihn zu ignorieren, als ihn anzusprechen und zu lösen. Verlassen Sie bei einer Konfliktlösung niemals die Sachebene und stellen Sie einen Konsens her, der für alle tragbar ist. Vereinbaren Sie konkrete Maßnahmen, eine Strategie, um den Konfliktlösungsweg Realität werden zu lassen und sorgen Sie dafür, dass diese Maßnahmen mit Konsequenz umgesetzt werden.
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