Zum zweiten Mal findet im Rent24 Coworking in Dortmund am 21. Mai 2019 ab 18.30 Uhr eine Design-Thinking-Session mit dem Design Thinking Berater Mehmet Karakus statt. Eingeladen zu der kostenfreien Veranstaltung sind alle Interessierten. Die Session ist eine Mitmach-Veranstaltung bei dem jeder vom Teilnehmer zum Teilgeber wird. Es geht um aktives Ausprobieren von Design Thinking -Methoden und positiven Feedback-Erlebnissen. Anmeldung hier bei Eventbrite
Design Thinking-Session
Datum: 21.05.2019
Eintritt: 18:30
Beginn der Session: 19:00 (mit einer 10-minütigen Pause)
Ende der Session 22:00
Networking: ab 22:00
Anmeldung über Eventbrite
Ort:
rent24 Coworking Dortmund Hansahaus
Hansastraße 95, 6. Obergeschoss
44137 Dortmund
Hier ein Erfahrungsbericht von Eva Ihnenfeldt, die bereits an der ersten Veranstaltung mit Begeisterung teilgenommen hat:
Man stelle sich vor: Ein bunt zusammengewürfelter Trupp jüngerer und älterer Innovationshungriger in einem Co-Working-Space in Dortmund. Das kostenlose Angebot, einen Abend lang „Design Thinking“ auszuprobieren. Ein Design Thinking Berater, Mehmet Karakus, der wenige Minuten lang die Prinzipien und Regeln dieser Methode skizziert, bevor es für alle direkt ins Tun geht. Und so stolpern zwölf Teilnehmer in ein kollaboratives Abenteuer mit vielen Unbekannten, lassen sich ein auf ein kreatives Experiment, basteln, kleben, diskutieren, und skizzieren. Sie entwerfen dank der strukturierten und ergebnisorientierten Workshop-Leitung eine Produktidee, die sie direkt präsentieren und für die sie Feedback bekommen. Das alles in nur drei Stunden? Kann das sein?
Für mich ist der „Manager Digital Analytics Strategy“ Mehmet Karakus (Hier sein Profil bei Xing) seit der ersten Begegnung eine echte Ausnahmeerscheinung. Seit ich von Design Thinking erfuhr, habe ich schon einige BarCamps, Seminare und Veranstaltungen zu dieser Produktentwicklungs-Technik besucht und einige Berater kennen gelernt – doch Mehmet ist ein Phänomen darin, auch die verrücktesten Teams und widersprüchlisten Interessen zusammenzubringen und zu Höchstleistungen zu „treiben“, ohne dass diese es als Arbeit empfinden.
Von der Zielgruppe ausgehend, werden in heterogenen Gruppen mit vielen spielerischen Methoden Geschäftsideen ersonnen, getestet und weiterentwickelt. Spaß soll es machen, kreativ, mutig und ein bisschen „verrückt“ soll es sein; die Ideen sollen sich anhand agiler Denkweisen fließend aus dem Prozess heraus entwickeln.
Mehmet ließ uns zu Anfang des Abends zunächst ein kleines Partnerspiel (bitte mit Partnern, die sich noch nicht kennen) spielen, das unsere starren Gehirnwindungen öffnete. Es wurde gezählt, geklatscht, spontan reagiert – und darüber gestaunt, wie uns auch eine sehr einfache Übung aus dem Konzept bringen kann.
Dann erläuterte Mehmet in einer Kurzpräsentation die Prinzipien von Design Thinking. Er beschrieb sechs Phasen, in denen Produkte nach und nach aus dem „Nichts“ entstehen. Er erklärte sechs Regeln, nach denen in den Gruppen gearbeitet wird.
Direkt nach diesen wenigen Minuten ging es in den Design Thinking Arbeitsraum des Co-Working-Spaces rent24 in Dortmund. Ohne langen Übergang nannte uns Mehmet einen Arbeitstitel (Lebensqualität im Ruhrgebiet) und teilte uns in zwei Gruppen auf.
Weiter stolperten die Unerfahrenen in den ersten Kreativschritt: „Nehmt Euch bitte Stifte und PostIts und notiert möglichst viele Zielgruppen zum Thema. Egal welche, einfach drauf los schreiben“. Wir klebten die vielen Zettelchen an vorbereitete Folien und priorisierten mit Punkten unsere „Lieblingszielgruppe“ (Man darf den eigenen Ideen übrigens keine Punkte geben – nur den anderen).
Aus der Sicht dieser Zielgruppe erstellten wir eine Emapthy Map, bei der jedes Gruppenmitglied notierte und anklebte, Was die Zielgruppe denkt & fühlt, was sie sieht, was sie hört, was sie sagt & tut. Ein buntes Gemisch entsteht, das erneut mit Punkten bewertet wird und in zwei Kategorien eingeteilt wird: Welche Schmerzen hat die Zielgruppe und welchen Gewinn zieht sie aus der jetzigen Lage. Eigentlich wäre laut Mehmet eine Persona ein sehr gutes ergänzendes Tool in diesem Kontext gewesen. Allerdings wurden die drei Stunden schon voll durch die bestehende Toolauswahl ausgeschöpft.
In der dritten Phase werden so viele Ideen aufgeschrieben, geclustert, bewertet, priorisiert – bis sich für jedes Gruppenmitglied eine Idee findet, die weiterverfolgt werden kann. Zack, zack, so hatten beide Gruppen vier Ideen da liegen, die als reine Stichworte auf Input und Gestaltung warteten.
Nun wurde wieder gespielt, um sich aufzulockern und das Gehirn zu „verwirren“. Je zwei Partner legen ihre „starke Hand“ auf den Rücken und basteln gemeinsam mit den schwachen Händen einen Papierflieger. Am Ende der Übung können die entstandenen Flieger zeigen, was sie taugen (macht nie den Schwanz zu dick und breit, sonst trudeln sie herum wie Bumerangs).
Noch ein Spielchen folgte: Wir sollten innerhalb unserer Gruppe für Schnick-Schnack-Schnuck eine Geste (Schere, Stein, Papier) festlegen und als Team mit einer einzigen Geste gegen die andere Gruppe mit deren einziger Geste antreten. Das dreimal und wie immer in rasantem Tempo.
Nun ging es zurück in die Gruppen und jedes Mitglied erhielt ein Blatt Papier mit drei Begriffen auf drei Abschnitten: Idee – Frage – Anpassung. Aufgabe war nun, innerhalb von zwei Minuten zunächst selbst zur vorgegebenen Idee eine Produkt-Möglichkeit zu fokussieren, dann den Zettel weiterzugeben und selbst vom Nachbarn eine Frage zu dessen Idee zu verschriftlichen – und im dritten Schritt (Blatt geht weiter herum) eine Anpassung an die Erstidee vorzunehmen. Für jeden Schritt gewährte uns Mehmet genau drei Minuten.
Zum Schluss stellte jede Gruppe ihre Produktidee (ja, auch Dienstleistungen und Events sind „Produkte“ wenn sie gewinnorientierte Zeile verfolgen) und erhielt aus der anderen Gruppe Feedback. Wäre es nicht schon so spät gewesen (wir hatten von 19.00 Uhr bis 21.45 Uhr den Ritt vollzogen), hätte sich in der nächsten Phase noch eine Optimierung der Produktidee ergeben – ich fand unsere so schön und hätte so gern noch optimiert! Schade…
In der Abschlussrunde schrieben alle Teilnehmer auf Zettel, was sie toll fanden („I LIke“) und was sie sich gewünscht hätten (“ I Wish“). Selbstverständlich nahm Mehmet die Wünsche ohne Kommentierungen auf – so wie es professionell üblich ist. Nie auf Feedback eingehen – einfach stehen lassen!
Ich kann nur sagen, dass ich nun noch überzeugter von Mehmet Karakus als Design Thinking Berater war als zuvor. In den bisherigen Situationen wussten die Teilnehmer immer so ungefähr, dass es um Produktentwicklungen geht und darum, sich in eine „Persona“ hineinzuversetzen. Bei dieser Session zählten aufgeschlossene Bereitschaft, Offenheit, Teamfähigkeit, Spaß am Tun und Vertrauen darin, dass Mehmet schon weiß, was er tut. Und es funktionierte fantastisch! Die Bilder beweisen es.
Ich habe den Abend sehr genossen und wieder viel über die Prinzipien von Design Thinking gelernt.
Ich bin glücklich darüber, so viele tolle Menschen kennen gelernt zu haben und gemeinsam so konstruktiv und rasend schnell an Ideen gearbeitet zu haben, ohne uns in Diskussionen zu verzetteln. Wir haben wahrlich keine Minute verschwendet – dank Mehmet Karakus, dem „Design-Thinking-Flüsterer“, dem man warum auch immer vertraut und dessen Anweisungen man ohne viel zu fragen folgt.
Möge er dabei bleiben und viele Unternehmen und Organisationen dabei unterstützen, agil und frei an Innovationen zu arbeiten. Möge er weiter dafür sorgen, dass Kollaboration auf Augenhöhe funktioniert – auch wenn der Vorstandsvorsitzende mit der Verwaltungsangestellten und dem Hausmeister gemeinsam eine Idee zur besseren internen Zusammenarbeit entwirft. Das würde mich für alle Beteiligten freuen – denn so tanken Organisationen Lebenskraft und disruptive Energie. Das brauchen wir in der digitalen Welt – und tatsächlich kann man das lernen. Der Abend war ein Beweis. Danke schön für die Chance, Design Thinking Berater Mehmet Karakus!