Online-Marketing für Selbstständige: Kapitel 1.2 – Checkliste für die Website-Konkurrenzanalyse

„Online-Marketing für Selbstständige“ – Kapitel 1.2. Das größte Problem bei der passgenauen Erstellung einer Website ist wohl, dass die Unternehmen kaum Ahnung von Website-Konzeptionen haben. Im Normalfall wird das Wissen in Bezug auf Printwerbematerialien und Printkatalogen ins Web übertragen – die beauftragte Webagentur erhält zunächst wenig hilfreiche Informationen für das Projekt. Zwar haben Experten in der Zwischenzeit besser gelernt, mit den Auftraggeber-Laien zu kommunizieren, doch trotzdem sind Enttäuschungen vorprogrammiert, wenn der Kunde nicht von sich aus weiß, was er will.

Homepage oder Blog? Oder Beides?

Homepage oder Blog? Oder Beides?

Der erste Schritt um herauszufinden, welcher Webauftritt ideal wäre, ist eine ausführliche Branchen- und Konkurrenzanalyse. Lernen Sie von den Besten! Lassen Sie zunächst die Kostenfrage außer Acht und untersuchen Sie das Web nach guten Beispielen. Natürlich macht es auch Spaß, schlechte Vorbilder kopfschüttelnd zu begutachten (von denen es meist auch viel mehr gibt als positive Webauftritte) doch zu lange sollten Sie sich nicht damit abgeben. Es kostet nur unnötig Zeit und führt in die falsche Richtung.

Bevor Sie eine Markt- und Konkurrenzanalyse vornehmen, definieren Sie die Ziele (Siehe Kapitel 1.1) und versetzen Sie sich in die Lage eines potentiellen Kunden bzw. Geschäftspartners. Formulieren Sie drei konkrete Fragestellungen Ihres Besuchers. Das könnte im Fall „Social Media Beratung für Unternehmen“ folgendermaßen aussehen:

  1. Wir sind ein mittelständisches Unternehmen (Druckerei) und suchen einen Social Media Experten, der in Form einer Inhouse-Schulung unsere Mitarbeiter in die sozialen Netzwerke einführt. Dabei sind uns Referenzen wichtig, eine gute Gesprächsbasis (kein „Nerd“ sondern jemand, der mit uns Laien kommunizieren kann) und vor Allem Kompetenz.
  2. Wir sind eine private Hochschule und suchen einen Dozenten für Social Media. Dabei ist uns wichtig, dass der Social Media Experte schon Erfahrungen als Dozent gesammelt hat und entsprechende Referenzen vorlegen kann.
  3. Ich bin Inhaber eines Einzelhandels und weiß, dass wir uns zukünftig im Social Web besser und professioneller positionieren müssen. Ich wünsche mir ein individuelles Coaching, da ich als Inhaber selbst für unser Marketing verantwortlich bin. Mir ist wichtig, dass der Social Media Berater schon viele vergleichbare Kunden erfolgreich beraten hat – und dass wir uns sympathisch sind.

Das ist natürlich nur ein Beispiel. Formulieren Sie ähnliche drei Fragen und forschen Sie aus Sicht des Suchenden nach dem „Traum-Anbieter“. Sie werden feststellen, wie entscheidend der erste Eindruck ist. Bild, Text, Design, Navigation und Kategorien werden Sie schon nach wenigen Sekunden erfasst und intuitiv eingeordnet haben.

Übrigens ist nicht nur die Suchmaschine für potentielle Kunden das „Eingangstor“! Gerade im Bereich B2B (Business2Business) forschen viele Menschen bei Xing nach Experten. Da kann es manchmal entscheidend sein, bei der Keywordsuche unter den ersten 15 gelistet zu sein, denn Basismitglieder sehen bei den Suchergebnissen immer nur die ersten 15 Kontakte. Selbstverständlich sollten von Xing aus Ihre „Weiteren Profile im Web“ eingetragen sein, damit der Interessierte leicht auf Ihre eigentliche Webpräsenz geführt wird.

Aber auch Facebook kann ein „Eingangstor“ sein. Falls Sie eine Fanpage besitzen, kann es hilfreich sein, über Suchbegriffe in der Facebook-Suche nach gut gelisteten Fanpages zu fahnden und diese zu untersuchen. Wie findet man die Website des Fanpage-Betreibers? Sind neue Beiträge von der Website direkt anklickbar? (Facebook ist als Traffic-Lieferant mit 22% für Websites sehr interessant!). Auch „Google MyBusiness“ ist ein Eingangstor – und natürlich Bewertungsplattformen. Notieren Sie sich alles, was Ihnen auffällt.

Checkliste für die Website-Konkurrenzanalyse

  1. Über welche Keywords (meist mehrere Suchbegriffe) ist die Website erreichbar? Welche Keywords sind in den Metatags (im Quelltext) hinterlegt?
  2. Wie ist das Suchergebnis gestaltet? Headline, Description – was genau liest man beim Suchergebnis?
  3. Wie ist der erste Eindruck der Website? Welche Besonderheiten fallen auf?
  4. Wie ist die Website mit anderen Seiten/ sozialen Netzwerken verknüpft? Ist alles leicht zugänglich?
  5. Was findet man über die Navigation der Website? Wie genau ist die Navigation angeordnet?
  6. Gibt es eine Sitemap mit einem Überblick über sämtliche Seiten der Website? Aus wie vielen Seiten besteht der Internetauftritt insgesamt?
  7. Zurück zu Google: Gibt man den Namen des Unternehmens ein – welche Suchergebnisse erhält man?
  8. Zurück zu den sozialen Netzwerken: Wie viele Fans, Follower, Kontakte, Freunde und Interaktionen sind feststellbar? Wie ist die Bindung zwischen Unternehmen und Kunden?
  9. Design, Fotos, Pressebereich…. Welche positiven Besonderheiten sind zusätzlich erkennbar? Können Sie erkennen, mit welchem Content-Management-System das Projekt umgesetzt wurde? (Ist manchmal im Quelltext verzeichnet)

Selbst wenn Sie diese kleine Analyse nur mit drei, vier gut platzierten Konkurrenten durchführen, werden Sie überaus wertvolle Erkenntnisse erlangen. Versuchen Sie, die Ergebnisse abzuspeichern, damit Sie diese jederzeit wiederfinden. Sie bilden die Grundlage für die Kommunikation mit der Webagentur, die für Sie die neue Website gestalten und umsetzen wird.

Selbstverständlich gibt es noch viele Analysemethoden, die genauer ins Detail gehen, zum Beispiel zu Traffic, Backlinks, Social Signales und  Keywords. Wer Freude daran hat, kann sich hier einige Inspirationen geben lassen. Einige Tools lassen sich allerdings nur anwenden, wenn man Administratorrechte an der jeweiligen Website hat. Aber die eigene jetzige Website zu untersuchen, ist ja ebenfalls extrem wichtig, um zukünftig Fehler zu vermeiden!
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“Online-Marketing für Selbstständige” in drei Kapiteln

Kapitel 1: Die Website

Kapitel 2: Der Newsletter

Kapitel 3: Social Media Marketing

  • Ziele definieren
  • Vom Kunden aus betrachtet
  • Aufbau von webbasierter Kommunikation
  • Die richtigen Social Media Kanäle wählen
  • Erfolgsmessung

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