Social Media Lexikon: Definition Crowdfunding

Der Begriff „Crowdfunding“ entstand etwa 2006 – natürlich in den USA. Die Internetplattform sellaband.com ermöglichte es Musikern, ihre Alben von vielen Fans vorfinanzieren zu lassen – kam genügend Geld für die Finanzierung eines Albums zusammen, erhielten die Geldgeber dafür ein „Dankeschön“ – meist so etwas wie ein handsigniertes Album. Wenn das Finanzierungsziel  nicht erreicht wurde, erhielten die Fans ihre Geldbeträge zurück. Seit diesem Startschuss hat sich Crowdfunding enorm entwickelt – und seit 2010 ist das Investorenmodell auch in Deutschland angekommen.

In der Zwischenzeit gibt es auch in Deutschland einige erfolgreiche Crowdfunding Plattformen – die bekannteste ist wohl Startnext.de. Etwa die Hälfte aller Projekte, die auf Startnext Geld für Geschäftsideen, Projekte, Produkte, Kampagnen und Innovationen sammeln, sind erfolgreich. Die Investoren geben Summen ab 5 Euro – doch auch weit über 10.000 Euro sind möglich. Als „Dankeschön“ erhalten sie kostenlose Produkte, VIP-Vorteile, exklusive Informationen, Einladungen etc.

Interessant ist auch seedmatch.de – eine deutsche Crowdfunding Plattform, die sich auf StartUps fokussiert hat. Hier werden weniger Fans und Unterstützer gesucht als Investoren, die durch die Finanzierungen von interessanten Geschäftsideen stille Beteiligungen erwerben und großzügige Renditen erwarten können – wenn das Unternehmen erfolgreich ist.

Crowdfunding ist eine logische Entwicklung aus dem Web 2.0 Gedanken heraus. Sender und Empfänger wachsen zusammen – nun wachsen auch Kapitalgeber und Projektstarter/ Umsetzer zusammen. Statt Banken von einer Geschäftsidee überzeugen zu müssen, kann man sich auf eine breite Masse an Kleinstfinanzierern stützen, die nicht nur Geld geben – sondern auch Ideen, Verbesserungsvorschläge, virale Verbreitung und praktische Hilfe.

Gerade für soziale, kulturelle und/ oder ökologische Projekte, für abenteuerliche, verrückte Visionen und politische Kampagnen ist Crowdfunding eine spannende Entwicklung. Die Initiatoren haben viel bessere Möglichkeiten als früher, ihre Visionen durch Mitmenschen und Kapital zu realisieren. Gerade in unserer heutigen Welt ist oft die Unterstützung durch Likes, Sharing, Kommentieren, gezieltem Verbreiten und kreativem Gestalten mächtiger als finanzielle Polster.

Egal ob man selbst eine Vision hat oder ob man nach unterstützenswerten Projekten sucht, ein Blick auf die verschiedenen Crowdfunding Plattformen lohnt sich. International ist kickstarter.com das größte und erfolgreichste Portal (Start 2009) für die „Schwarmfinanzierungen“, doch um aus Deutschland heraus bei kickstarter eine eigene Idee einzustellen, braucht man ein Konto in den USA.

Wer weiß, vielleicht entwickelt sich mit der Zeit aus Crowdfunding Portalen ernstzunehmende Alternativen zu herkömmlichen Spendenorganisationen und klassischen Anlagemöglichkeiten – die Emanzipation von Banken, Produktionsfirmen, Verlagen und politischen Parteien steht noch ganz am Anfang.

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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