Geht es nach Analysesoftware wie Piwik oder Google Analytics, dann taucht Twitter dort als Traffic-Generator kaum auf. Mit ein Grund für viele abwertend zu meinen, Twitter lohne sich nicht. Doch dies täuscht, stellte Jonathan Strauss, Mitarbeiter der Firma awe.sm, fest. Denn: Die normalen Analystools sind fürs Social Web nicht unbedingt geeignet.
So ist die Auswertung von Referern als Quelle schlicht und einfach für Twitter unpassend. Das moderne Web ist mehr um „Ströme“ und APIs herum aufgebaut und unerläuft so die Messmethode via Referrer. Den Beweis für die These legt Strauss selbst vor: 6 Monate haben die Mitarbeiter in diesem Jahr die Online-Aktivitäten von über 33.000 Webseiten gemessen und verglichen. Nur 24,4 Prozent der Clicks kamen direkt von „Twitter.com“. 62,6 Prozent des Traffics, der von Twitter kam wurde gar nicht als von Twitter stammend identifzier und 13% hatten eine andere Quellenangabe.
Da es bei Twitter unzählige Anwendungen gibt – Hootsuite, Cotweet, Tweetdeck, über Plug-Ins – werden diese meistens von Google und anderer Software nicht als direkt von Twitter stammend gezählt, sondern nur als „sonstiger Traffic“. Zudem steht fest, dass 2/3 aller Twitternutzer nicht direkt die Homepage gebrauchen sondern sich auf andere Software verlassen. So ist es logisch anzunehmen, dass der direkte Traffic auch von diesen Quellen kommt. Zudem: Twitter-Links werden auf vielfältige Weise weitergeleitet. Sie erscheinen bei Facebook, werden von RSS-Readern angezeigt oder über ein Widget auf die eigene Homepage gestellt. Auch dies trägt zur Verschleierung der Traffic-Ursachen bei.