Wenn der Mitarbeiter geht: Wem gehören die Twitter-Follower und Xing-Kontakte?

Die „Social Media Revolution“ ist noch jung, viele Unternehmen stehen laufend vor neuen Fragen, rechtlich einwandfrei Geklärtes gibt es kaum. Und so entsteht auch häufig ein Problem, wenn ein Mitarbeiter die Firma verlässt, der im Web viele Kontakte für das Unternehmen gesammelt und gepflegt hat: Wem gehören nun die Twitter Follower und Xing Kontakte? Kann ein Unternehmen die Herausgabe der wertvollen Kontakte verlangen? Oder muss es hilflos zusehen, wie der Social Media Beauftragte die Adressen weiter für seine berufliche Karriere außerhalb des Unternehmens nutzt?

„Kontakte schaden nur dem, der keine hat“ heißt es, und dieses Sprichwort stimmt heute mehr denn je. Besonders bei Xing ist es heikel: Das Netzwerk lässt nur persönliche Kontakte zu, es ist nicht möglich als Unternehmen zu kommunizieren. Auch bei Twitter sind viele Social Media Verantwortliche mit ihrem persönlichen Account aktiv im Web – kann da das Unternehmen die Herausgabe des Accounts fordern, wenn man sich trennt?

Jim Roberts hat als Journalist bei der New York Times 75.000 Twitter Follower unter dem Namen @nytjim gesammelt. Als er nun (per Twitter) bekannt gab, dass er nach vielen Jahren die Zeitung verlassen wird, tauchte gleich die Frage auf, ob er denn seine Follower dann an die „NYT“ zurückgeben wird? Man einigte sich so, dass er seinen Namen ändert und das „nyt“ herausnimmt – ein Rechtsstreit konnte vermieden werden.

Anders sah es vor einem Jahr aus bei dem Mobile-Blog Phonedog. Der Mitarbeiter Noah Kravitz hatte im Namen des Unternehmen 17.000 Follower unter dem Twitter Account @phonedog_Noah gesammelt. Als er kündigte wollte das Unternehmen pro Follower 2,50$ von ihm. Nach einem einjährigen Rechtsstreit einigten sich die Parteien auf einen unbekannten Vergleich.

Auch in Deutschland sollten sich Unternehmen darüber Gedanken machen, was wird wenn es zu Mitarbeiterwechseln kommt. Es ist dringend anzuraten, schon im Arbeitsvertrag zu regeln, wem was gehört. Selbstverständlich können Xing-Kontakte nicht an einen anderen Mitarbeiter übertragen werden (weder technisch noch aus Datenschutzgründen) – doch bei Twitter ist es leicht, eine Grenze zu ziehen: Wenn das Unternehmen den Account anlegt, Zugriff darauf hat und eventuelle Kosten übernimmt, kommt es wahrscheinlich gar nicht erst zu Auseinandersetzungen. Die Rechte und Pflichten für Twitter, Facebook und Co können kurz schriftlich festgehalten werden.

Quelle: t3n

 

 

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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