Kennen Sie den schon? Eine kleine Sparkasse irgendwo in Deutschland hält es nicht für nötig, zu überprüfen, was im Netz über sie gesprochen wird. Eines Tages bahnt sich über einen Blogger, der eine wirklich hahnebüchene Erfahrung mit dieser Sparkasse gemacht hat, ein Shitstorm an – die Story in seinem Blog ist so unglaublich, dass sie sich über Twitter in Windeseile bei Bloggern, Journalisten und anderen Web-Influencern verbreitet. Hätte nicht ein aufmerksamer Sparkassen-Onlinevertriebsleiter ganz woanders in Deutschland aufgepasst und schnell den betreffenden Sparkassenleiter angerufen, es hätte eine Kommunikationskatastrophe gegeben. Der Sparkassenleiter entschuldigte sich persönlich mit einem großen Delikatessen-Korb, der Blogger schrieb einen zweiten gerührten Blogartikel darüber – und das Netz beruhigte sich wieder.
Überprüfen Sie eigentlich, was im Web über Ihr Unternehmen gesprochen wird?
Größere Unternehmen geben monatlich mindestens einen dreistelligen Betrag für kostenpflichtige Monitoring-Anbieter aus, damit sie in Echtzeit informiert sind. Manche dieser Anbieter haben sogar Print-Presse in ihr Angebot integriert. Unabdingbar für Pharmaunternehmen und andere Branchen, die häufig im Fokus der kritischen Öffentlichkeit stehen.
Doch auch mit ganz einfachen und kostenlosen Methoden ist es möglich, als Arzt, Anwalt, Restaurant, Einzelhändler oder Versicherungsagentur einigermaßen zu überprüfen, ob sich etwas im Web getan hat, auf das man reagieren muss. Denn der gute alte Spruch „Egal was gesprochen wird, Hauptsache die Leute reden“ ist nur eine Ausrede für Anbieter, die es sich einfach machen wollen. Schlechte Bewertungen bei Yelp können Restaurants enormen Schaden zufügen, und Twitter sollte man nicht unterschätzen, auch wenn es nur wenige nutzen: Hier tummeln sich die Web-Influencer, und die haben zum Teil enorme Reichweite!
Einfache Möglichkeiten, die Reputation im Web zu überwachen
Sicher können Sie jeden Morgen bei Google Ihren Unternehmensnamen eingeben und überprüfen, ob da etwas auftaucht. Doch das werden Sie sehr schnell wieder lassen, denn die Ergebnisse in der normalen Google Suche sind kaum hilfreich. Die sozialen Netzwerke werden nicht überprüft, und bei den Bewertungsplattformen kann man nur dann frische Bewertungen erkennen, wenn man diese Plattformen anklickt.
Google News kann – wenn man als Unternehmen manchmal Presserelevanz hat – interessant sein, denn viele lokale Zeitungen stellen ihre Artikel online. Doch auch hier ist es unpraktisch, ständig nach dem eigenen Namen, dem Unternehmensnamen und nach Namen von Wettbewerbern zu googlen – aber eine gute Alternative hat Google auch kostenlos zu bieten!
Google Alerts
Jedes Unternehmen und jeder Freiberufler sollte sich über Google Alerts ein Konto einrichten und bestimmte Keywords überprüfen. Bei der Masse an Content muss das allerdings gut überlegt werden. Das Keyword „Social Media“ etwa würde so viele Ergebnisse zutage fördern, dass es nicht mehr händelbar ist. Hier eine Anleitung für Google Alerts mit den wichtigsten Suchbefehlen – und ein Video-Tutorial.
Twitter Monitoring
Bei Twitter ist es eigentlich ziemlich einfach. Mit Hootsuite oder Tweetdeck kann man Ordner zu bestimmten Suchbegriffen anlegen. Komplizierter ist es natürlich, wenn Ihr Unternehmen einen gängigen Namen hat – dann muss man sich etwas einfallen lassen. Die beste Vorsorge ist auf jeden Fall, mit einem eigenen Account bei Twitter vertreten zu sein – auch wenn man diesen nicht nutzt. Nur wer sein eigenes „Revier besetzt“, kann einigermaßen die Kontrolle behalten…
Social Media Monitoring
Es gibt wunderbare Monitoring-Tools, mit denen man das soziale Netz auf Keywords und Beiträge zum eigenen Unternehmen überwachen kann – doch leider sind in der Zwischenzeit die meisten kostenpflichtig. Das ist auch verständlich, denn bei der Masse an Einträgen ist es hochprofessionell und komplex, hier verwertbare Ergebnisse zu liefern. Ich empfehle Social Mention als kostenloses Tool – ist zumindest ein Einstieg.
Ansonsten sollte man auf jeden Fall in jedem Sozialen Netzwerk mit dem eigenen Namen als Account vertreten sein (falls jemand anders den Namen „gekapert“ hat, kann man immerhin die Fanpage bei Facebook zurückfordern). Außerdem ist eine gute Vernetzung wichtig, damit man von freundlichen Netzwerkpartnern darauf aufmerksam gemacht wird, wenn sich etwas anbahnt.
Wie man die eigene Reputation im Web aufbaut und sich ein Netzwerk aufbaut – dazu gibt Ibrahim Evsan in t3n weitere wichtige Tipps. Online-Reputations-Management – 10 Tipps von Ibrahim Evsan
Bildquelle: pixabay_SilviaP-design
[…] Online Reputation schützen – mit einfachen Mitteln den guten Ruf im Web prüfen Kennen Sie den schon? Eine kleine Sparkasse irgendwo in Deutschland hält es nicht für nötig, zu überprüfen, was im Netz über sie gesprochen […]