Bei Instagram gibt es für User unzählige Gruppen, Dienstleister, Apps und Programme, um Accounts hochzupushen. Doch nun hat Facebook diesen Manipulationen den Kampf angesagt. Wörtlich heißt es bei instagram-press.com: „Ab heute entfernen wir unauthentische Likes, Follows und Kommentare von Konten, die Drittanbieter-Apps verwenden, um deren Beliebtheit zu steigern.“ Da Instagram von immer mehr Usern genutzt wird, um über Marken-Kooperationen monetäre Vorteile zu erhalten, ist es kein Wunder, dass so viel getrickst wird. Ob Instagram diesem Massenphänomen tatsächlich Herr werden kann, bleibt abzuwarten. Doch die Lernprogramme der großen Netzwerke werden immer schlauer. Überall in den sozialen Netzwerken wird viel getan, um Fake-News, Bot-Aktivitäten, automatisierte Prozesse und gekaufte Beliebtheit zu verhindern.
Die Instagram-Tricks der Nanoinfluencer
Marken haben großes Interesse an vielen Kooperationen mit den so genannten Nanoinfluencern – also den ganz kleinen Influencern bei Instagram. Das ist kein Wunder, denn diese vielen ehrgeizigen Instagram-Accounts versuchen, sich nach und nach weiter zu oben zu pushen. Erhalten sie mit 5.000 Followern vielleicht zunächst nur kostenlose Testprodukte, können bei 10.000 Followern sicher schon nennenswerte Honorare verhandeln, wenn sie für Beauty-, Food- oder Lifestyle-Produkte werben.
Unternehmen wissen natürlich, dass viel getrickst wird bei großen und kleinen Influencern, doch das ist nicht unbedingt negativ für die Marken. Schließlich sind sie es nicht selbst, die in Manipulations-Verdacht geraten könnten. Und so lange die so genannte Engagementrate stimmt (wie viele Likes, Hashtag-Erfolge und Kommentare gibt es zum Werbe-Post), ist der Zweck erfüllt.
Das unternehmerische Risiko liegt also beim Influencer selbst. Man sollte es sich gut überlegen, ob man Drittanbieter-Apps für Instagram einsetzt, die zum Beispiel mit ihren automatisierten Programmen massenhaft anderen Instagram-Usern folgen – und diesen dann wieder nach zwei, drei Tagen entfolgen. Sicher wird die neue Lernsoftware von Facebook gerade solch einfache Manipulationen sehr schnell erkennen.
Die beliebten „Folge ich Dir, folgst Du mir“ Facebook-Gruppen für Instagram sind zwar wahrscheinlich weniger riskant, doch auch nicht empfehlenswert. Denn hier bleibt die Engagement-Rate sicher niedrig, weil die neuen Follower sich überhaupt nicht für die Posts interessieren. Außerdem erkennt man auf den ersten Blick den „Followerjäger“ daran, dass er tausenden von Accounts folgt – und womöglich weniger Abonnenten hat als Abos…
Spannend, wie sich die Influencer-Werbung weiter entwickeln wird. Empfehlungen von „normalen Menschen wie Du und ich“ sind für alle Anbieter Gold wert, doch wenn Glaubwürdigkeit und Vertrauen sinken, wird sich auch dieser Trend wieder totlaufen. Schließlich sind User nicht dumm – eine Zeit lang fällt man noch auf die gekauften Empfehlungen herein, doch dann ermüdet die Begeisterung und sucht sich neue Wege…