Viele Hochschulabsolventen, die Betriebswirtschaft studiert haben – oder andere Fachrichtungen, entscheiden sich für den Beruf des Unternehmensberaters. Die Vorteile liegen klar auf der Hand: man lernt in kürzester Zeit sehr viel über die verschiedenen Aspekte der Unternehmensführung, man kann sehr schnell Karriere machen und man erwirbt die Fähigkeiten von größtmöglicher Disziplin und Belastbarkeit – die Nachteile: Stress, ständig neue Projekte und ein Leben aus dem Koffer…
Rund ein Zehntel der Unternehmensberater wechseln innerhalb weniger Jahre den Beruf, lange kann kaum jemand als angestellter Berater bleiben. Neben dem intensiven Berufsleben scheitern auch private Freundschaften und Beziehungen leicht an dem unsteten Leben, das sich einzig und allein um Projekte, Zahlen, Planungen und Strategien dreht – Freizeit findet kaum statt.
Unternehmensberater haben nur zwei Wahlmöglichkeiten: „up or out“ also Karriereaufstieg oder Ausstieg. So ist es kein Wunder, dass fast ein Drittel aller Berater nach dem Ausscheiden in eine Stabsfunktion bei einem Großunternehmen wechseln, wie die Boston Consulting Group über ihre Alumni herausgefunden hat.
Viele machen sich auch selbstständig, wenn sie keine weiteren Karrierechancen mehr sehen – oder wenn sie aus familiären Gründen sesshaft werden wollen. Da auch immer mehr Mittelständler, Existenzgründer, StartUps und Kleinstbetriebe einsehen, dass sie ohne externe Beratung nicht auskommen, wächst die Zahl der erfolgreich selbstständigen Consultants beständig.
Schätzungen nach machen sich 60 bis 70 Prozent der angestellten Berater selbstständig und gründen eigene Firmen – nicht nur im Consulting! Unternehmensberater sammeln in ihren Wanderjahren reichhaltige Erfahrungen und kennen aktuelle Nischen: so ist auch eine Unternehmensübernahme nicht selten eine gute Option.
Peter Hannen von Kienbaum Executive Consultants in Köln fasst die Erkenntnisse über die „Business-Nomaden“ folgendermaßen zusammen: Unternehmensberatungen sind Hochleistungs-Organisationen, in denen Stillstand nicht geduldet würde, so der Headhunter.
Quelle: Die Welt