Um LinkedIn praktisch zu nutzen, ist ein optimales LinkedIn-Profil wohl für jeden Einzelnen die Voraussetzung. Im Vergleich zu Xing ist LinkedIn weitaus größer, bunter, chancenreicher – aber auch risikobehafteter. Am Besten stellen wir uns vor, wir wären auf einem globalen Business-Kongress. Denn das ist LinkedIn tatsächlich: Ein internationaler Social-Business-Kongress, und Veranstalter dieses Kongresses ist Microsoft. Denn Ende 2016 hat Microsoft für 26,2 Milliarden US-Dollar das Netzwerk übernommen und seitdem immer weiter umgebaut und verfeinert.
LinkedIn – der globale Business-Kongress
Uns steht natürlich frei, wie wir den Social-Business-Kongress nutzen. Wir können auf dem Kongress
einfach nur unseren Steckbrief anbringen und wieder verschwinden. Wir können dort allein Zeit verbringen und zuhören bei den vielen Workshops und Diskussionen. Wir können uns bestimmten Gruppen und Gesprächskreisen anschließen.
Wir können wie bei Facebook ab und zu News bei LinkedIn posten, können Posts unserer Netzwerkkontakte liken, teilen und kommentieren, und wir können einen eigenen Business-Blog starten, indem wir bei LinkedIn Artikel schreiben. Last but not least: Wir können bei LinkedIn gezielt nach Menschen fahnden, die für unsere Karriere/ unser Business interessant sind. LinkedIn, das „Facebook für Berufstätige“ wird zu dem, was wir daraus machen. So viel steht fest.
LinkedIn: Deutsch oder englisch?
Viele Business- und Karriereinteressierte fragen sich: Sollte man das internationale Business-Netzwerk LinkedIn ausschließlich in englischer Sprache nutzen? Darauf kann ich keine eindeutige Antwort geben. Doch von der Grundausrichtung her ist LinkedIn weiterhin ein Netzwerk für grenzüberschreitende berufliche und geschäftliche Kontakte. Wer also Interesse an Kontakten zu Konzernen hat bzw. an Kontakten aus der ganzen Welt, wird sicherlich auch das LinkedIn-Profil in englischer Sprache erstellen.
Das LinkedIn-Profil erstellen
Zunächst rufen wir die LinkedIn-Website auf und klicken auf „Jetzt anmelden“. Mit der E-Mail-Adresse und einem selbst gewählten Passwort ist der entscheidende Schritt getan. Die Registrierung muss dann nur noch per E-Mail bestätigt werden
- Um das Profil zu gestalten, ist die Wahl des optimalen Profilfotos wichtig. Ich empfehle, über die LinkedIn-Suchfunktion nach Profilen vergleichbarer Positionen zu suchen und sich dort Anregungen für ein ideales Profilfoto zu holen. Schön ist, dass man direkt beim Hochladen eines Fotos Filter nutzen kann – häufig wird schwarz/weiß gewählt, was tatsächlich nicht so abwegig ist. Schwarz/weiß Fotos wirken eventuell professioneller und zeitloser
- Der „Profilslogan“ ist ebenso wichtig wie das Profilbild, da er bei jeder Suche mit angezeigt wird. Es ist also empfehlenswert, neben der Profession noch einige persönliche Worte hinzuzufügen. Worte, die bei Profilbesuchern positive Neugierde wecken
- Die „Berufserfahrungen“ können jederzeit geändert werden. Es ist sinnvoll, bei „Branche“ diejenige anzugeben, die am meisten interessiert. Denn Branchen könnten das sein, was Suchende zu Ihrem Profil führen
- Weitere Bereiche wie Ausbildung, Zertifikate, Ehrenamt, Qualifikationen…. finden sich unter „Profilbereich hinzufügen“. Bei Profilen, die für die Karriere gedacht sind, sollte man hier großzügig Auskunft geben, um potentielle Arbeitgeber bzw. Personalverantwortliche für sich zu interessieren
- Beim Punkt „Kenntnisse“ können Sie viele Stichpunkte angeben. Sinnvoll ist es, sich später über gewonnene LinkedIn-Kontakte die wichtigsten dieser Kenntnisse bestätigen zu lassen.
- Sie können um Empfehlungen bitten, was ebenfalls sehr sinnvoll für das Eigenmarketing sein kann.
- Empfehlenswert ist es, sich das eigene Profil als pdf abzuspeichern, auszudrucken und zu überprüfen. Zum Einen hat man so einen verwendbaren Lebenslauf für eventuelle Bewerbungen, zum Anderen kann man überprüfen, ob man mit dem LinkedIn-Profil einverstanden ist – oder etwas ändern möchte
Die LinkedIn-Strategie
Gerade für Selbstständige und Sales-Mitarbeiter im B2B-Bereich kann LinkedIn ein beliebter Vertriebskanal sein. Es ist möglich, gezielt Kontakte anzuschreiben, die man als potentielle Kunden bzw. Auftraggeber identifiziert hat. Ich möchte jedoch davor warnen, jeden LinkedIn-Kontakt anzunehmen.
Viele Sales-Mitarbeiter versenden massenweise Kontaktanfragen nach dem Prinzip „Masse vor Klasse“ und es passiert schlimmstenfalls, dass unser Netzwerk überwiegend aus Business-Kontakten besteht, die einfach mal einen Versuch gestartet haben – sich aber nicht wirklich für uns interessieren. Je mehr Spam-Kontakte wir haben, desto unbrauchbarer wird unser LinkedIn-Newsstream. Also besser nach dem Prinzip „Klasse statt Masse“! vorgehen und Kontakte sorgfältig auswählen. Weniger ist manchmal mehr…
Aktiv zu sein bei LinkedIn ist nicht schwer. Das Netzwerk macht es seinen Mitgliedern bewusst einfach. Wenn wir in den Einstellungen nicht deaktivieren, dass wir über alles benachrichtigt werden, werden wir ständig an LinkedIn erinnert – per E-Mail oder auch über die LinkedIn-App auf dem Smartphone.
Ein besonderes Feature ist der LinkedIn-Blog, den wir auf der Startseite finden, wenn LinkedIn uns auffordert „Schreiben Sie einen Artikel auf LinkedIn“. Klicken wir auf diese Einladung, können wir in jedem anderen Blog zu unserem Text Links, Bilder, Videos hinzufügen. Den Text können wir formatieren und ihm Struktur geben.
Im Newsstream posten wir interessante News und Hintergründe unter „Beitrag beginnen“. Bilder, Links und Videos können eingefügt bzw. eingebettet werden. Je mehr wir uns mit anderen aktiven LinkedIn-Nutzern verbinden und deren Posts liken, teilen, kommentieren – desto mehr werden auch unsere Posts auf Engagement stoßen. Es ist wie überall: „Hilfst Du mir, helfe ich Dir“.
Auf jeden Fall sollte man neben dem persönlichen Profil auch ein Unternehmensprofil bei LinkedIn erstellen, falls man selbstständig ist oder ein Unternehmen führt. Die Anleitung zur Erstellung einer Unternehmensseite bei LinkedIn findet sich hier
Zuletzt könnte es interessant sein, in einer LinkedIn-Gruppe aktiv zu werden. LinkedIn-Gruppen finden sich unter den „Apps“. Bei spannenden Netzwerk-Kontakten können Sie vielleicht Gruppen identifizieren, die auch für Sie interessant sind. Wir wissen ja: Beziehungen schaden nur dem, der keine hat…
LinkedIn hat sich tatsächlich in den letzten Jahren zum „Facebook für Berufstätige und Unternehmen“ gemausert. Es wäre dumm, das zu ignorieren. Entscheidend ist die Qualität des Kontakt-Netzwerkes und die eigene Aktivität bei LinkedIn. Xing ist wunderbar für den deutschsprachigen Raum – mit LinkedIn sind wir grenzüberschreitend aktiv. Und das ist in digitalen Zeiten sehr wichtig.
In der nächsten Folge der Social Media Serie „Einfach tun“ gibt es einen Überblick über die Video-Plattform YouTube
Social Media Serie: „Einfach tun“ – findbar unter der Schlagwortsuche
- Kapitel 1: Die Motivation überprüfen: Habe ich einen Wunsch, ein Anliegen – oder einen echten Grund, etwas zu ändern?
- Kapitel 2: Wir beginnen mit Facebook: Privaten Account anlegen bzw. optimieren – eine Facebook-Fanpage erstellen
- Kapitel 3: Facebook für Fortgeschrittene: Veranstaltung erstellen; Live-Video; Freunde finden; Tipps und Tricks ausprobieren
- Kapitel 4: Wir lernen Twitter: Account anlegen; Twittern; Follower aufbauen, sich über Twitter vernetzen
- Kapitel 5: Wir lernen Xing und LinkedIn: Account anlegen/ optimieren; Kontakte aufbauen; Nutzen in der Praxis
- Kapitel 6: Wir lernen YouTube: Kanal anlegen und füllen; Videos hochladen und bearbeiten; YouTube-Marketing
- Kapitel 7: Wir lernen Google My Business: Profil anlegen/ optimieren; Google+; Review-Marketing; Marketing-Tipps
- Kapitel 8: Wir lernen bloggen: WordPress.com Blog anlegen und füllen; sich vernetzen; Community aufbauen
- Kapitel 9: Wir lernen Visuelles Social Media Marketing; Instagram; Pinterest; Marketing-Tipps und Tools
- Kapitel 10: Wir lernen Community: Netzwerkpartner finden; sich an Debatten beteiligen: Online-Netzwerk und Offline-Netzwerk verbinden; Tools und Recherche
- Kapitel 11: Wir lernen Content-Marketing: Content-Suchmaschinenoptimierung; Content-Arten; Content der begeistert
- Kapitel 12: Wir lernen Newsletter: Newsletter-Account erstellen; Newsletter-Redaktion; Newsletter-Verteiler; Tipps
- Kapitel 13: Wir lernen Review-Marketing: Positive Bewertungen erhalten, pflegen, Umgang mit Kritik
- Kapitel 14: Wir lernen Erfolgsmessung: Tools und Kennzahlen; Sich ständig verbessern; Erfolge bewerten
- Kapitel 15: Das letzte Kapitel. Aus der Motivation von Kapitel 1 wurde das tägliche Trainingsprogramm – Applaus!