Die deutsche Rechtschreibreform hat einige einheitliche Regelungen und Vereinfachungen mit sich gebracht – einfach ist die deutsche Sprache damit aber immer noch nicht. Schüler verbringen viel Zeit damit, Zeichensetzungen, Ausnahmeregeln und die richtige Grammatik zu erlernen.
Während vor einigen Jahren noch das dicke gelbe Wörterbuch gezückt wurde, um die korrekte Schreibweise nachzuschlagen, reicht heute ein Blick ins Internet. Es gibt zahlreiche Rechtschreib-Tools, die nicht nur auf Rechtschreibfehler aufmerksam machen, sondern auch Grammatikfehler kennzeichnen. Sind diese Anwendungen ein hilfreicher Zusatz für das Erlernen der deutschen Schriftsprache? Dieser Artikel beleuchtet die Vor- und Nachteile von Rechtschreib-Tools.
Wer zieht Nutzen aus Rechtschreib-Tools?
Schreiben und Lesen gehören zusammen. Gerade im Studium und im späteren Beruf wird auf dem zuvor Gelernten aufgebaut. Einen perfekten Aufsatz oder eine Hausarbeit ohne Fehler zu schreiben, ist trotzdem sehr schwer. Aus diesem Grund gibt es einige Anwendungen im Netz, mit der vor der Abgabe noch einmal eine Rechtschreibprüfung durchgeführt werden kann. Das gibt Selbstvertrauen und man kann ganz entspannt noch einmal alles genau durchgehen – ohne zusätzliche Kosten.
Dies hilft nicht nur deutschen Studierenden, sondern vor allem denen, deren Muttersprache nicht Deutsch ist. Zugewanderte oder ausländische Studierende lernen Deutsch in vielen Fällen erst hier und absolvieren erfolgreich das Sprachdiplom. Doch mitunter reicht das für wissenschaftliche Studienarbeiten oder Schreiben im Berufsalltag nicht aus.
Das muss mit den schnellen Apps aber kein Nachteil mehr sein. Rechtschreib-Tools funktionieren oft kostenlos und testen innerhalb weniger Momente unbegrenzt viel Text. Vor dem Absenden einer E-Mail oder der Abgabe anderer Texte ist es ein Leichtes, alles noch einmal durch diese Tools zu schicken, um auf der sicheren Seite zu sein.
Vorteile der Rechtschreib-Tools
Rechtschreib-Tools werden gebraucht. Das zeigt die LEO-Studie der Universität Hamburg, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert wurde. Diese besagt, dass deutschlandweit 6,2 Millionen Menschen im Arbeitsleben nur unzureichend der deutschen Sprache mächtig sind. Hinzu kommen weitere 10,6 Millionen Menschen, die auch bei täglich verwendeten Wörtern Fehler machen.
Rechtschreib-Tools können hier sehr nützlich sein, denn:
- Sie erkennen schnell vorhandene Fehler und machen Nutzer darauf aufmerksam.
- Es werden verschiedene Arten von Fehlern erkannt wie Rechtschreibfehler, falsche Kommasetzung und Grammatikfehler.
- Es ist möglich, komplizierte oder unschöne Textstrukturen zu erkennen und entsprechend zu ändern.
- Die Apps motivieren Nutzer, sich weiterzubilden und Fehler beim nächsten Schreiben zu umgehen.
Nachteile der Rechtschreib-Tools
Rechtschreib-Tools sind hilfreich, wenn Nutzer daran interessiert sind, sich weiterzubilden und die eigene Rechtschreibung und Wortwahl zu verbessern. Die Verwendung von Rechtschreib-Tools kann jedoch hinderlich sein, wenn sich der Nutzer nur auf die Fähigkeiten der Technologie verlässt, denn dadurch werden der eigene Schreibstil und die Fehlerquote nicht besser.
Außerdem erkennen diese Programme nicht immer den richtigen Kontext und geben falsche Fehlermeldungen und Empfehlungen. Das trifft vor allem auf sehr komplexe Satzstrukturen zu, die nur ein menschlicher Editor erkennen kann. Mitunter kann auch die Bedeutung einzelner Wörter zu Schwierigkeiten führen – gerade dann, wenn ein Wort mit unterschiedlichen Bedeutungen belegt ist.
3 empfehlenswerte Rechtschreib-Tools
Der Markt der Rechtschreib-Applikationen ist mittlerweile recht umfangreich. Einige Programme konzentrieren sich nur auf die Schreibweise selbst, andere bringen Funktionen mit, mit denen Texte umgeschrieben oder Synonyme gefunden werden. Die folgenden drei Optionen gehören zu den besten Rechtschreib-Tools auf dem Markt:
- Quillbot
Das Eingabefeld kann bei Quillbot mit einem unbegrenzt langen Text oder mit einer hochgeladenen Datei befüllt werden. Durch das reduzierte und übersichtliche Design wird das Arbeiten mit Quillbot effizient und schnell. Neben der Rechtschreibprüfung kann hier auch auf KI-Inhalte und Plagiat getestet werden, was vor allem im Studium sehr hilfreich ist.
Die Funktionen bei Quillbot sind sehr umfangreich. Sie beinhalten auch die Option, eine Zusammenfassung zu erstellen oder Sätze und ganze Paragrafen umzuschreiben. Ein Übersetzungs-Tool wird ebenfalls angeboten.
- LanguageTool
Die Optik bei LanguageTool ist ein wenig anders, jedoch wirkt es ebenfalls sehr aufgeräumt und übersichtlich. Wieder gibt es das leere Eingabefeld, in dem Text oder Word-Dokumente geladen werden können. Die Fehler werden in zwei verschiedenen Farben angezeigt: Rechtschreibfehler in Rot und mögliche Grammatik- oder Stilfehler in Orange.
Außerdem werden im rechten Zusatzfenster noch einmal alle Fehler aufgeführt, damit man auch wirklich nichts übersieht. Texte umschreiben geht bei LanguageTool auch. Hinzu kommt, dass mehrere Sprachen geprüft werden können.
- DudenMentor
Der Duden ist das Urwerk der deutschen Rechtschreibung. Zwar hat sich der Duden noch nicht von seinem gelben Buchformat verabschiedet, doch er geht mit der Zeit und kann auch im Netz genutzt werden. Bei Duden Mentor geht es nur um Rechtschreibung und Stilfehler. Andere Fehlerkategorien oder Sprachen wird man hier nicht finden.
Besondere Wörter, Eigennamen und Ähnliches können im eigenen Konto aufgenommen werden, um bei folgenden Korrekturen nicht als Fehler erkannt zu werden. Die Anmeldung ist kostenlos und empfehlenswert, denn ohne werden nur wenige Zeichen auf einmal korrigiert.
Fazit
Rechtschreib-Tools sind eine gute Möglichkeit, die eigenen Fähigkeiten der deutschen Sprache zu verbessern. Eine mangelnde Rechtschreibung ist weder privat noch bei schulischen oder beruflichen Aufgaben förderlich. Wer mit der Zeit geht, nutzt deshalb Online-Tools, um sich weiterzubilden.