Ich möchte gar nicht lange eine Vorrede führen. Am Sonntag hatte ich die große Ehre, in Bensheim, in der Nähe von Frankfurt, ein Interview mit Alfred Preußner, Ehrenpräsident des Zentralverbandes des deutschen Friseurhandwerks, zu führen. A. Preußner war im letzten Jahr, mit über 80 Jahren, schwer erkrankt und hat viele Wochen und Monate Krankenhaus und Rehabilitation hinter sich gebracht – geduldig, freundlich, vertrauensvoll und mit viel Eigenengagement. Damit hat er nicht nur das Krankenhauspesonal beeindruckt – er hat auch ein Buch geschrieben darüber, ob wir wirklich alle Errungenschaften dieses Sozialstaates so hinnehmen sollten als Dienst, der uns ganz einfach zusteht!
Haben vielleicht auch wir alle über unsere Steuerabgaben hinaus (und wahrlich nicht alle Menschen zahlen Steuern und Sozialabgaben!) eine Verpflichtung zur Eigeninitiative? Ist eine gesunde Lebensführung, gesellschaftliches Engagement und das Bemühen, dem Sozialstaat nicht mehr als nötig auf der Tasche zu liegen, nicht Voraussetzung, damit so eine Errungenschaft auf Dauer funktionieren kann? A. Preußner spricht auch Ruheständler an, und alle anderen, die nicht mehr selbst in den „großen Topf“ zahlen wollen oder können. Das Buch wird im Frühjahr 2012 erscheinen – dann werden wir es hier gern vorstellen.