Zurzeit gibt es in Deutschland ein sehr schlechtes Klima für Unternehmensgründungen. Seit 2005 (Überbrückungsgeld und Ich-AG wurden durch den Gründungszuschuss abgelöst, Hartz IV eingeführt) ist die Zahl der Existenzgründungen kontinuierlich gesunken und erreicht 2008 den tiefsten Stand seit der Wiedervereinigung.
Gegenüber dem Vorjahr gab es eine weiteren Rückgang um sieben Prozent. Es wurden nur 206.000 Gründungen realisiert. Neben der Verschlechterung der Förderkonditionen für Gründungen aus der Arbeitslosigkeit ist nach Ansicht der Experten dabei auch die Kreditklemme für den Einbruch verantwortlich.
Banken sind nicht gern bereit, risikoreiche Gründungen mit geringem Kapitalbedarf zu finanzieren. Zu gering sind die Margen gegenüber dem großen Beratungs- und Verwaltungsaufwand. Da auch geförderte Start-Kredite der KfW meist über die Hausbanken abgewickelt werden, haben es Gründer schwer.
In Pilotgebieten (unter anderem im Ruhrgebiet) gibt es seit Monaten Mikrokredit-Angebote, die speziell für finanzschwache Gründungen entwickelt wurden und direkt über die NRW-Bank vergeben werden. Es ist vorgesehen, im nächsten Jahr dieses Angebot auf ganz Deutschland auszuweiten.
Nicht nur die Gründungen aus der Arbeitslosigkeit, sondern auch chancenorientierte Gründungen gehen weiter zurück. Im produzierdenen Gewerbe fiel die Zahl der Gründungen um zehn Prozent – im Bausektor sogar um 15 Prozent. Auch Start-Ups im Handel sind weiter rückläufig – im Vergleich zum Vorjahr um 11 Prozent.
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