Deutsche legen viel Geld an, um sich eine sichere Altersvorsorge anzusparen. Doch eine Studie des Hamburger Analysehauses CapQM hat nun ermittelt, dass die Kosten für viele Sparanlagen wie Lebensversicherungen, Investmentfonds und Depotverwaltungen so hoch sind, dass sie die Sparwilligen mehr kosten als das tägliche Brot. Nach Ansicht des CapQM gibt es jedoch Alternativen zu den kostspieligen Geldanlagen…
Der CapQM-Geschäftsführer Volker Schmitz schätzt die Kosten, die Anleger jedes Jahr über ihre Sparanlagen haben, auf etwa 24 Milliarden Euro. Zum Vergleich: für Brot geben die Deutschen etwa 20 Milliarden Euro jährlich aus. Die Studie geht davon aus, dass bei einer Marktrendite von vier bis sechs Prozent etwa 25 bis 35 Prozent der Zinserträge an die Kreditinstitute, Fondsgesellschaften, Lebensversicherer und Vermögensverwalter fließen.
Würden die Verbraucher ihre Aktiengeschäfte beispielsweise selbst in die Hand nehmen und günstigere Depotführungen nutzen, würden sich diese Kosten erheblich reduzieren. Weitere Einsparpotentiale liegen in einer verlängerten Haltedauer von Wertpapieren und Fondsanteilen. Würden zusätzlich noch vermehrt aktive in passive Fondspakete umgeschichtet, könnten insgesamt 10 Milliarden Euro eingespart werden.
Dieses Einsparpotential ist größer als die komplette Förderung der Riester-Produkte und entspricht etwa einem Prozentpunkt des Rentenbeitragssatzes.
Hauptkostenblöcke sind
1. Abschlusskosten für Lebensversicherungen (die zu über 50% vorzeitig wieder gekündigt werden müssen – und zwar mit erheblichen Verlusten!)
2. Verwaltungskosten für Aktien-, Renten- und Mischfonds
3. Depot- und Transaktionskosten
Schmitz empfiehlt privaten Anlegern, verstärkt günstige Indexfonds anstelle von aktiven Investmentfonds und Kapitallebens- bzw. Rentenversicherungen einzusetzen. Insgesamt lassen sich die Forderungen von CapQM folgendermaßen zusammenfassen: mehr Produkttransparenz, aufgeklärte Anleger, Ausbau der provisionsunabhängigen Honorarberatung.