Die Xing-Gruppe Ruhrgebiet zählt mittlerweile über 21.000 Mitglieder. Am beliebtesten sind die „Crosstable-Dinner“ – Gourmet-Menues in exklusiven Restaurants, bei denen die Gäste nach jedem Menue-Gang Tisch und Tischpartner tauschen – und somit mindestens 16 Begegnungen pro Abend erleben können! Natürlich hat die ehrenamtlich moderierte Gruppe auch viele Besichtigungen und Ausflüge im Programm, wie am 9. November zum Hundertwasser-Haus nach Essen – ein Haus der Stiftung Ronald-Mac-Donald…
Knapp 25 Mitglieder der Xing-Gruppe waren gekommen, um das Haus der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung zu besichtigen: Architekten, Landschaftsarchitekten, Bau-Ingenieure, Immobilienmakler, Statiker – aber auch Personalberater, Programmierer und Finanz-Berater.
Die Leiterin des Hauses, Michaela Schalk, führte uns durch die zauberhafte Architektur Hundertwassers, der kurz nach Vollendung der Baupläne in Essen im Jahr 2000 verstarb.
Keine Einzelheit des Hauses ist mehrmals vorhanden – selbst die Türgriffe sind jeder für sich individuell gestaltet. Es gibt keine rechtwinkligen Räume, die Raumkanten sind abgerundet – sollen an Waldwege erinnern – mit Pfützen und Laubhügeln.
Alles strahlt vor Farben und Natur-Symbolik – und die Handwerker durften sich mit eingebauten „Andenken“ verewigen – so wurden in die Geländer alte Werkzeuge, Ringe, und andere Erinnerungsstücke eingeschweißt.
Die Treppenstufen des 2005 fertiggestellten Baus sind ausgetreten wie in einer uralten „Trutzburg“, die Geländer schief und charaktervoll. Hundertwasser wollte, dass das Haus sich verändert und an Persönlichkeit gewinnt wie ein alternder Mensch. „So unperfekt wie der Mensch soll auch das Haus sein“.
Das Haus der McDonald’s Kinderhilfe Stiftung ist eines von 288 Ronald-Mc-Donald-Häusern weltweit. Auch wenn der Konzern eher negativ als „dickmachender Fastfood-Gigant“ gesehen wird, ist es tatsächlich so, dass nur wenige Konzerne von Weltrang sich dermaßen sozial engagieren wie Mac Donalds. Die meisten Unternehmens-Giganten bevorzugen Kultur und Kunst als Stiftungs-Inhalt – wohl wegen der steigenden Werte…
In den Häusern können Familien von schwerkranken Kindern Kraft tanken, sich austauschen, zur Ruhe kommen und Sicherheit, Verständnis und Geborgenheit erfahren. In Essen sind 17 Appartments für Eltern und Geschwister der Kinder, die im benachbarten Klinikum liegen. Kostet der Aufenthalt im Krankenhaus die Angehörigen pro Nacht 45 Euro, sind es im Hundertwasserhaus nur 20 Euro pro Nacht. Auf dem Gelände ist die AOK beheimatet, die allen Eltern zeigt, wie sie den Betrag komplett von den Krankenkassen erstattet bekommen können.
Die Familien kommen aus der ganzen Welt – nur die bestmögliche Behandlung des Kindes entscheidet über den Aufenthaltsort. Zurzeit sind Eltern aus den arabischen Emiraten und Tschechien unter den Gästen. Jeden Donnerstag bereiten die zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeiter ein Abendessen für die Familien zu und jeden Dienstag wird gemeinsam gefrühstückt.
Die Probleme der Angehörigen sind zahlreich – so verlieren viele Väter ihre Arbeitsstelle, weil sie die schweren Stunden mit ihren kranken Kindern durchleben wollen. Manche Aufenthalte dauern mehr als sechs Monate. Die längste Verweildauer war (mit Unterbrechungen) anderthalb Jahre.
Bei 365 Familien pro Jahr müssen auch 10 Sterbefälle begleitet und verarbeitet werden, es gibt Trauergottesdienste und seelischen Beistand für die trauernden Eltern und Geschwister. Trotz der dramatischen Schicksale ist das Hundertwasserhaus kein bedrückender Ort. Allein die Architektur verhilft zu Lebensfreude und Hoffnung.
Der Bau der großen Hundertwasser-Burg kostete 2,5 Millionen Euro, für den laufenden Unterhalt werden jährlich 240.000 Euro gebraucht – inklusive der Gehälter, der Energiekosten und allen weiteren Aufwendungen. Die Lieferanten und ansässigen Franchisenehmer von Mc Donalds geben verlässliche Unterstützung, doch der Spendenanteil von 2/3 der Kosten muss laufend akquiriert werden.
Da das Haus das DZI-Spendensiegel trägt, ist Michaela Schalk sehr vorsichtig bei der Bitte um Unterstützung: „Es gibt gute Kosten und schlechte Kosten. Werbungs- und Verwaltungskosten sind schlechte Kosten, Kosten für Verpflegung, Strom und Landschaftsgestaltung sind gute Kosten“. Nicht einmal das Spendenkonto ist im Internet gut zu finden, so behutsam wird um Geld gebeten – Kontakt aufnehmen kann man über diese Seite
Nun noch ein paar Worte zur Xing-Gruppe Ruhrgebiet:
Warum machen sich die fünf Moderatoren so viel Mühe mit der erfolgreichen „Ambassador-Gruppe“ – also einer Xing-Gruppe, die offizielle Xing-Events veranstalten darf. Natürlich auch, um den eigenen Bekanntheitsgrad zu steigern (Ulrike Sennhenn z.B. veranstaltet Business-Events im Rhein-Ruhr-Bereich) – doch vor allem aus Liebe – und das spürt man. Selten ist eine Xing-Gruppe so harmonisch, freundschaftlich und einander positiv zugewandt. Hier ein Video-Interview (ca 4 Minuten), das Unternehmensberater Thomas G. Wilke spontan im Hundertwasserhaus mit Ulrike Sennhenn führte: