Wenn wir die aktuellen Zahlen der Arbeitslosigkeit in Deutschland wissen wollen, sollten wir bei der Bundesagentur für Arbeit am Besten nach den aktuellen Statistiken zur „Unterbeschäftigung“ suchen. Denn tatsächlich umfassen die Arbeitslosen-Statistiken nur die Arbeitssuchenden, die Leistungsbezieher sind, die Vermittlungsbemühungen der Agentur für Arbeit in Anspruch nehmen und an keinen Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik teilnehmen (SGB III, § 16). Zur „Unterbeschäftigung“-Statistik zählen nicht nur Arbeitslose mit Leistungsanspruch, die gerade an einer Weiterbildung teilnehmen, sondern zum Beispiel auch ältere Leistungsbezieher ab 58.
Zu den „Maßnahmen der aktiven Arbeitsmarktpolitik“ zählen neben den beruflichen Weiterbildungen zum Beispiel auch Arbeitsgelegenheiten (so genannte 1 Euro-Jobs) für Leistungsbezieher und kurzfristig arbeitsunfähige Arbeitslose.
(Umfassende Arbeitsmarktstatistik – Methodenbericht)
Im November 2016 lag die Zahl der offiziellen Arbeitslosen in Deutschland bei 2,5 Millionen – die Zahl der offiziellen „Unterbeschäftigten“ bei 3,5 Millionen Menschen. Interessant sind natürlich auch immer die Statistiken zur Beschäftigung – und zur Entwicklung des Stellenmarkts, um die Entwicklung des Arbeitsmarkts zu beurteilen.
Zur Statistik bei der Agentur für Arbeit
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Arbeit weltweit: Werden befristete Jobs mehr? Interaktives Quiz bei SPIEGEL online
Sketch zu Arbeitslosenzahlen vom 29. November 2016 – beim ZDF „Mann, Siebert“
Wie viele Arbeitslose haben wir wirklich? Die monatliche Berichterstattung ist irreführend und stark interessengeleitet. Kurz: Sie ist einfach schlecht. Das liegt aber nicht an der Agentur für Arbeit. Sie stellt umfangreiches und differenziert aufbereitetes Datenmaterial zur Verfügung. https://www3.arbeitsagentur.de/web/wcm/idc/groups/public/documents/webdatei/mdaw/mtkz/~edisp/egov-content484377.pdf?_ba.sid=EGOV-CONTENT484387
Genau, das habe ich auch gemerkt und auch versucht, gut zu verlinken. „Unterbeschäftigung“ ist also das Zauberwort – und man kann immer so 1 Millionen draufrechnen an Arbeitslosen, die entweder in Weiterbildungen sind, in 1-Euro-Jobs, die einen Krankenschein haben oder die ab 58 sowieso nicht mehr mitgezählt werden (also 9 Jahre, bevor sie regulär in Rente gehen)