Im November 2008 ging ein Förderprogramm des NRW-Wirtschaftsministeriums an den Start: in 17 ausgewählten Startercentern (auch in Dortmund und Bochum) können finanzschwache Existenzgründer Mikrokredite beantragen.
Bis Ende März wurden schon 40 Darlehen vergeben, vor allem an arbeitslose Gründer – auch aus ALG-II. Unter dem Motto „Kleines Geld für große Ideen“ stellen Land und EU erst einmal insgesamt zwei Millionen Euro für die Mini-Existenzgründungen zur Verfügung.
Durchschnittlich erhielten die 40 Jungunternehmen bis Ende März 2009 Kredite über 22.000 Euro. Es wurden auf Anhieb 76 neue Arbeitsplätze geschaffen. Gefördert wurden vor allem kleine Dienstleistungsfirmen, aber auch Gastronomie, Brötchenexpress, Fitness, Versicherungswesen.
Existenzgründer mit wenig oder keinem Eigenkapital scheitern häufig daran, dass ihre Hausbanken nicht bereit sind, Kleinstgründungen zu finanzieren. Selbst wenn das Geschäftskonzeot aussichtsreich zu sein scheint, ist der Verwaltungsaufwand für die niedrigen Beträge zu groß. So werden vordringlich große Geschäftsgründungen mit Krediten versorgt, mit Darlehen zwischen 50.000 Euro und mehreren Millionen.
Zwar gibt es auch Förderprogramme der KfW, die es den Banken erleichtern sollen, sich auf Kleinstgründer einzulassen (KfW-Startgeld), doch die NRW-Mikrokredite schließen eine Lücke, da hierbei nicht über die Hausbank der Kredit beantragt wird, sondern über Startercenter. Startercenter sind vor allem bei ansässigen IHK’s, Handwerkskammern und Wirtschaftsförderungen zu finden.
Der NRW-Mikrokredit ist an Bedingungen geknüpft – neben dem überzeugenden Konzept muss der Jungunternehmer sich während der Laufzeit coachen lassen. Die Zinsen sind mit 6,25 Prozent nicht attraktiv. Nur wer keine Alternative hat, sollte auf das Angebot zurückgreifen. Auch Unternehmen, die nicht länger als drei Jahre am Markt sind, können die NRW-Mikrokredite beantragen. Einen Überblick über die am Pilotprojekt beteiligten Startcenter finden Sie hier
(Quelle: WAZ)