Studie: der Durchschnittsdeutsche und sein Netto-Einkommen

Das Rheinisch-Westfälische Institut (RWI) ist in einer Studie der Frage auf den Grund gegangen, wie viel Einkommen zur freien Verfügung den Deutschen im Durchschnitt bleibt.
Die festen Kosten für Wohnen, Energie, Mobilität und Kinderbetreuung wurden von Netto-Verdienst abgezogen, um dieses Einkommen zu ermitteln. Verglichen wurden die Einkommen von Beruftstätigen, Rentnern, Alleinerziehenden und Paaren – und die regionalen Unterschiede berücksichtigt.

Die Ergebnisse der Studie im Überblick:

  • Der Durchschnittsdeutsche kommt auf ein Monatsbrutto-Einkommen von 3.471 Euro. Das ist das mittlere Einkommen – vom Arbeitslosen bis zum Millionär
  • Nach Steuern und Sozialabgaben bleibt ein Nettogehalt von 2.706 Euro
  • Werden die festen Kosten abgezogen, stehen durchschnittlich 1.345 Euro im Monat zur freien Verfügung – das ist weniger als die Hälfte des Netto-Gehalts
  • Geringverdiener, die weniger als 1.000 Euro netto verdienen, haben ein durchschnittliches Nettogehalt von 764 Euro
  • Die festen Kosten für diese Gruppe liegen durchschnittlich bei 775 Euro. Sie müssen sich also immer mehr verschulden oder von Erspartem zuschießen
  • Mittlere Einkommensgruppen (2.500 – 3.000 Euro) verdienen durchschnittlich 2.757 Euro netto
  • Minus der Festkosten bleiben dieser Gruppe 1.257 Euro zur freien Verfügung – also 45,6 Prozent
  • Wohlhabende Haushalte (ab 7.000 Euro)  verdienen im Durchschnitt 9.360 Euro netto
  • Ihnen bleibt nach Abzug der Fixkosten 6.941 Euro – also drei Viertel
  • Am schlechtesten schneiden Alleinerziehende ab. Sie verdienen durchschnittlich 1.889 Euro – davon sind 70 Prozent Festkosten, 578 Euro bleiben zur freien Verfügung
  • Paare mit Kindern haben gemeinsam 3.355 Euro im Durchschnitt, davon bleiben 1.616 Euro zur freien Verfügung
  • Alleinlebende kommen auf 1.647 Euro netto – nach Anzug der Fixkosten bleiben 772 Euro
  • Angestellte schneiden mit 53,8 Prozent um 10 Prozent besser ab als Arbeiter, Beamte kommen auf stolze 59,9 Prozent Gehalt zur freien Verfügung
  • Rentner müssen deutliche Einbußen im Vergleich zum Gehalt hinnehmen. Bei Angestellten sinkt das Einkommen von Netto 1.735 Euro auf 872 Euro. Arbeiter haben sogar noch 340 Euro weniger zur freien Verfügung. Pensionierte Beamte hingegen haben mit 2.721 Euro 69 Prozent der Pension zur freien Verfügung
  • Regional betrachtet müssen ostdeutsche Haushalte im Durchschnitt mit weniger als 1.000 Euro monatlich auskommen. Bayern ist das Spitzenland der Einkommen: hier bleiben den Bürgern durchschnittlich 1.631 Euro zur freien Verfügung. Schlusslicht ist Mecklenburg-Vorpommern mit gerade mal 869 Euro – 762 Euro weniger als in Bayern.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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11 thoughts on “Studie: der Durchschnittsdeutsche und sein Netto-Einkommen

  • Reply Harald Gnau 15. September 2013 at 11:36

    Klare Darstellung unter Berücksichtigung
    aller relevanten Themen.

  • Reply S. Ott 3. Januar 2014 at 02:11

    Wie bitte soll bei 3.471 Euro Brutto 2.706 netto rauskommen?

  • Reply Maximilian Mueller 14. Januar 2014 at 11:14

    Dass bei 3.471 Euro Brutto 2.706 Netto herauskommen soll, glaube ich auch nicht. Dazu brauche ich nicht den ganzen Bericht durchlesen.

  • Reply Stefan Schultz 29. Januar 2014 at 23:24

    Die Zahlen sind absolut lächerlich und stimmen hinten und vorne nicht. Nach Berechnungen des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) liegt das Nettoeinkommen im Schnitt bei 1.300 Euro.

    Bei 3.471 Brutto kommt man zudem selbst in der günstigen Steuerklasse III nicht auf ein Nettogehalt von 2.706 Euro.

    DIe kompletten Zahlen hier sind wohl frei erfunden.

  • Reply Joachim Fränken 2. Mai 2014 at 12:41

    Werte Frau Ihnenfeld,
    Vielen Dank für Ihre umfangreiche und wertvolle Recherche. Wenn Sie mir noch das mittlere Einkommen eines Beamten nennen könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar. Der dbb verfügt über eine solche Statistik nicht. Es wäre der letzte Baustein für eine Veröffentlichung über die Wirtschaft in Deutschland.
    Vielen Dank
    Joachim, Fränken

  • Reply Basti 7. Januar 2015 at 20:15

    Man muss die Zahlen natürlich vorsichtig interpretieren. Wenn von einem Durchschnittseinkommen die Rede ist, bedeutet dies ja nicht, dass 50 % der Menschen über und die anderen 50 % unter dem Durchschnitt liegen. (Dies wäre nur beim „Median“ der Fall.)
    In Deutschland haben wir in den letzten Jahren ja eine Auseinanderentwicklung zwischen Super-Arm und Super-Reich erlebt. Wenn man einen Durchschnitt aus dem Einkommen von Flaschensammlern und (den wenigen) Milliardären bildet, wird man den Lebenswirklichkeiten nicht gerecht.

    • Reply Eva Ihnenfeldt 8. Januar 2015 at 08:36

      Danke schön für Deinen Kommentar! Aber meinst Du wirklich, dass bei der Stepstone-Studie auch Milliardäre mitgemacht haben? Dann vermute ich noch eher, dass manche ihr Gehalt nach oben geschwindelt haben… Und außerdem ist es doch gar nicht so hoch! Ist ja Jahres-Brutto inklusive aller Sonderleistungen

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