Wenn Huawei keinen Zugriff mehr auf US-Dienste hat – könnte das der Anfang einer Alternative sein?

Der Handelskrieg zwischen den USA und China ist im vollen Gange. Es könnte also sein, dass bis Sommeranfang 2019 kein Handelsabkommen entsteht und US-Unternehmen grundsätzlich keine Geschäfte mehr mit Huawei tätigen dürften. Kein Android-Betriebssystem mehr auf den Huawei-Smartphones, keine Google-Dienste wie Google-Maps und der Google App-Store, kein Facebook. WhatsApp, Instagram, keine Microsoft-Betriebssysteme mehr für sämtliche Huawei-Geräte… Die Liste der Konsequenzen für die Nutzung außerhalb Chinas ist riesig lang und macht uns wieder einmal bewusst, wie abhängig wir von den Digital-Konzernen in den USA sind.

Wie GIGA am 22. Mai 2019 berichtet, ist Huawei nun konzentriert auf der Suche nach Alternativen, um lebensfähig zu bleiben. So wird mit dem von Google unabhängigen portugiesischen App-Store Aptoide verhandelt, bei dem schon über 900.000 Apps verfügbar sind – auch Google-Apps, Facebook und Co. Es könnte auch sein, dass Huawei’s eigene App-Gallery immer attraktiver wird.

Besonders entscheidend wird wohl sein, wie schnell China ein eigenes Betriebssystem auf den Markt bringt, das die chinesische Wirtschaft unabhängig von US-Firmen macht. Nicht nur, dass in China Smartphones fast ausschließlich mit Android- und IOS-Betriebssystemen laufen – auch bei Rechnern besteht wie im Westen eine Abhängigkeit zu Microsofts Betriebssystem Windows. Die komplette chinesische Wirtschaft ist also abhängig von Windows-Betriebssystemen.

Es könnte sein, dass mit diesem Handelsembargo China enorm aufs Tempo drückt und einen zweiten digitalen Infrastruktur-Kosmos aufbaut, so wie es schon im Bereich der digitalen Kommunikation vor vielen Jahren funktioniert hat. Schließlich haben Google, Facebook, Twitter, LinkedIn und Co keinen Zugriff auf chinesische Internetnutzer. Kommunikativ sind die Chinesen unabhängig von den US-Giganten – Betriebssysteme wären folgerichtig der nächste Befreiungsschlag.
Hagel-it: China entwickelt eigenes Betriebssystem

Also selbst wenn in den angekündigten drei Monaten ein Handelsabkommen mit Huawei zustande kommen sollte, wird China gewarnt sein und nicht wieder in alte Muster zurückfallen. Ob auch westliche Kunden da mitziehen und eher chinesischen Diensten ihr Vertrauen schenken als US-Diensten wird man sehen.

Der Widerstand gegen die US-Datenkraken könnte aufbrechen, wenn es plötzlich eine Alternative gäbe. Ob man sich in den Armen einer autokratischen Weltmacht dann wohler fühlt als in den Armen der Weltmacht USA? Man wird sehen. Konsumenten sind unberechenbar. Und vor Allem keinesfalls rein rational…

GIGA.de vom 22. Mai 2019: Huawei sucht nach Alternativen zu Google

 

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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