Digitaler Wandel und fehlende emotionale Bindung: Arbeitnehmer sind frustriert

Eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Gallup zum Engagement Index Deutschland zeigt, dass die Zahl der unmotivierten Mitarbeiter in Deutschland auf den höchsten Stand seit 2012 gestiegen ist. Seit 20 Jahren erhebt Gallup jährlich diesen Engagement-Index, die Ergebnisse von 2023 sind erschreckend. Jeder fünfte abhängig Beschäftigte in Deutschland hat innerlich bereits gekündigt, 67 Prozent der befragten Arbeitnehmer/Innen zeigt kaum noch eine emotionale Bindung zu ihrem Unternehmen.

Vor allem seit der Corona-Krise ist das Gefühl von Sicherheit und Unterstützung im Job gesunken. Seit 2020 kommen immer wieder neue Krisen hinzu, die das Gefühl der Sinnlosigkeit und persönlichen Frustration verstärken. Unmotivierte, verunsicherte und frustrierte Arbeitnehmer sind für die Volkswirtschaft ein erhebliches Problem. Doch es gibt wenig Lösungsansätze.

Anscheinend sind Arbeitgeber immer seltener in der Lage, ihren Mitarbeitern eine „Heimat“ zu bieten, die zu dem führt, was den Zusammenhalt im Team und die eigene Wichtigkeit im Job begründet. „Ich bin wichtig, ich werde gebraucht, ich werde geschätzt, man mag mich, weil ich gut bin“.

Robotik, Automatisierung, Künstliche Intelligenz

Es ist nicht verwunderlich, dass der Anteil der Arbeitnehmer, die erwarten, dass Robotik, Automatisierung oder Künstliche Intelligenz ihren Job in den kommenden Jahren ersetzen können, innerhalb von fünf Jahren stark angestiegen ist. Hielten sich 2018 noch 72 Prozent der Befragten für unersetzbar, sind es heute nur noch 55 Prozent. Sieben Prozent sind sogar der Überzeugung, dass sie künftig komplett durch eine Maschine ersetzt werden.

Es könnte gut sein, dass diese Verunsicherung, ob wir Menschen in den jeweiligen Berufen überhaupt noch auf längere Sicht gebraucht werden, einen großen Einfluss auf Motivation und Zukunftsziele hat. Wozu ein Eigenheim, eine Familie oder andere finanzielle Projekte anstreben, wenn womöglich in wenigen Jahren keine finanzielle Sicherheit mehr besteht!

Homeoffice und Flexibilität

Durch die Pandemie haben viele abhängig Beschäftigte die Erfahrung gemacht, was es bedeutet, remote zu arbeiten und zeitlich flexibel im Job zu sein. Im Jahr 2023 sind viele mit den festen Arbeits- und Präsenzzeiten nicht mehr einverstanden, die nach der Krisenzeit in Unternehmen wiederbelebt wurden. 56 Prozent wünschen sich flexible Arbeitszeiten, während mehr als die Hälfte der Mitarbeiter feste Zeiten zwischen 9 und 17 Uhr einhalten müssen.

Die Gallup-Forscher kommen zu der Überzeugung, dass es zu einer schleichenden Entfremdung zwischen Management und Belegschaft gekommen ist. Fehlt die emotionale Bindung an das Unternehmen, steigt die Krankheitsrate und die Produktivität und kreative Leistungsfähigkeit sinkt. Die Mitarbeiter sind zunehmend erschöpft, leiden unter Stress und wachsender Bürokratie. Die Dauerkrisen seit 2020 kommen erschwerend hinzu.

Emotional verbundene Mitarbeiter fehlen halb so viele Tage aus Krankheitsgründen wie Mitarbeiter, die innerlich gekündigt haben (4,8 zu 9,1 Tagen im Jahr). Was also kann die emotionale Sicherheit und Verbundenheit fördern?

Obwohl sämtliche Studien zeigen, wie wichtig Leistungsfreude und emotionale Verbundenheit für die körperliche und seelische Gesundheit sind, haben Führungskräfte ein Problem damit, Mitarbeiter anzuerkennen, sich um eine gefühlsmäßig stabile und freudige Unternehmenskultur zu kümmern – und die Selbstwirksamkeit der Mitarbeiter zu stärken.

Die Ziele klingen einleuchtend – doch wie können Führungskräfte diesen Auftrag erfüllen, wenn auch sie selbst von Unsicherheit und Überforderung betroffen sind und nicht wissen können, was aufgrund von steigender Bürokratie, Automatisierung und Künstlicher Intelligenz auf sie zukommt?

Quelle Capital: So frustriert sind Arbeitnehmer in Deutschland

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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