KI-Arbeitswelt: Welche Schlüsselkompetenzen brauchen Mitarbeiter?

Beschäftigte in Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung stehen vor ganz neuen Herausforderungen in einer Zeit, in der Künstliche Intelligenz die Arbeitswelt grundlegend verändert. Dabei stehen in diesem Beitrag nicht die Kompetenzen und Kenntnisse der Software-Entwickler und anderer  IT-Experten im Fokus. Vielmehr geht es um den Arbeitsalltag, der durch den Einsatz Lernender Systeme neu verstanden werden muss. Wenn Mensch und Maschine Hand in Hand arbeiten, geht es um Kommunikation, geht es um die Bereitschaft des ständigen Lernens, geht es um die Akzeptanz, den ständigen Neuerungen zu folgen und sich diesen Neuerungen ständig anzupassen.

Die Beschäftigten brauchen für eine gelingende Einführung von KI-Technologien frühzeitig Qualifizierungen und Weiterbildungen. Die neuen Kompetenzanforderungen im Zeitalter der Künstlicher Intelligenz betreffen nicht nur technische – sondern genauso sehr soziale Dimension.

Bild von googlerankfaster auf Pixabay

Auch mittelständische Unternehmen sollten in Betracht ziehen, ob sie in ihrer Mitarbeiterverwaltung zentrale Software-Programme einsetzen wollen, um jederzeit im Blick zu haben, welche Entwicklungspotentiale der Mitarbeitenden gefördert werden können bei der Umstellung auf Lernende Systeme und eine Mensch-Maschinen-Kommunikation, die den Arbeitsalltag durchzieht.

Kompetenzmanagement und dessen Aufgaben

Erfahrungsgemäß sind nicht alle Mitarbeitenden sofort bereit, sich auf eine so umwälzende Neuerung wie die KI-Transformation einzulassen. Damit muss ein Unternehmen leben und sich darauf einstellen. Ganz sicher ist es nicht möglich, erst dann mit den KI-beeinflussten Neuerungen in der Praxis zu starten, wenn diese perfekt funktionieren. Erst durch die ständige Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine lernen beide Systeme – das menschliche und das technische – sich einem Optimum anzunähern. Mehr ist nicht möglich. Das müssen die Mitarbeitenden akzeptieren und aktiv unterstützen.

Neben Fragen der Personalgewinnung und passgenauer Weiterbildungen steht das Kompetenzmanagement im Fokus der Transformation. Der Kompetenzmanagement-Prozess mit den hierfür ausgearbeiteten Schritten wird zur Grundlage der Kompetenzentwicklung. Doch welche Kompetenzen werden nun von Mitarbeitenden im KI-Zeitalter erwartet? Worauf könnten Karriere-Willige schon in ihrer Bewerbungsphase hinweisen, um sich als geeignete Fach- und Führungskraft in KI-gesteuerten Unternehmen darzustellen?

Kompetenzen für den Umgang mit Lernenden Systemen

Zunächst zur Begriffsklärung: Unter „Kompetenzen“ versteht man individuell angeeignete Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zu selbstorganisiertem Handeln in relevanten und unsicheren Situationen befähigen. Es geht also um menschliche Handlungs- und Problemlösungsfähigkeiten, die in Ergänzung zu den Fähigkeiten lernender Systeme möglichst optimale Ergebnisse befördern – und Risiken bestmöglich minimieren.

Die 3 Kompetenz-Kategorien

1. Fach- und Grundwissen
2. Umgang mit KI-Systemen
3. Gestaltung des Kontextes der KI-Systeme

Fach- und Grundwissen
Selbstverständlich ist es nicht erforderlich, dass reine Nutzer der Lernenden Systeme tiefgründiges technisches Wissen einpauken. Wichtig ist allerdings ein theoretisches Grundwissen in Bezug darauf, was der Mensch von Maschinellem Lernen erwarten kann – und was nicht. Was muss er bei den Kommunikationsprozessen mit Lernenden Systemen beachten? Mit welchen Fehlern muss er rechnen? Wie kann er möglichst schnell erkennen, wenn etwas schiefläuft – und wie kann er bei Problemen lösungsorientiert vorgehen?

Umgang mit KI-Systemen
MMI-Kompetenz steht für Mensch-Maschine-Interaktion. Wie nutze ich digitale Tools? Wo und wie suche ich nach Informationen? Wie speichere ich die gewonnenen Informationen und wie gebe ich sie weiter? Der kompetente Umgang mit Daten ist die entscheidende Kompetenz für die Zusammenarbeit von Mensch und Lernendem System.

Gestaltung des Kontextes der KI-Systeme
In dieser dritten Kompetenz-Kategorie geht es im Wesentlichen um soziale Kompetenzen, die im Zeitalter der Lernenden Systeme gebraucht werden, um eine harmonische, konstruktive und lebenswerte Arbeitsumgebung zu schaffen.

Beschäftigte arbeiten bereitwillig in Eigenverantwortung und selbstorganisiert. Sie sind neugierig und haben Freude daran, Neues zu lernen und mit KI-Technologien zu arbeiten.

Sie arbeiten gern in unterschiedlich zusammengesetzten Teams und sind aufgeschlossen dafür, Wissen weiterzugeben und von ihren KollegInnen zu lernen. Sie sind Menschen zugewandt und in der Lage, Kunden in Bezug des Einsatzes von KI-Systemen zu beraten und zu begleiten.

Die Beschäftigten sind in der Lage, sich den ständig ansteigenden Möglichkeiten und Herausforderungen der Lernenden Systeme anzupassen und sich in ihrer Arbeitsweise darauf einzustellen.

Fazit

Dadurch, dass Lernende Systeme und Roboterwerkzeuge in der Produktion und in vielen weiteren Arbeitsbereichen, die bisher auf menschliche Körper angewiesen waren, wie in der Logistik, im Transport, im Handel, in der Chirurgie, in der Gastronomie etc., umfassendere Rollen übernehmen, entfallen nach und nach viele klassische Fach- und Hilfstätigkeiten für den Menschen.

Im Bereich der Knowledge Worker, die im Wesentlichen mit ihrem Kopf arbeiten, schreitet die Entwicklung besonders rasch voran. Die Medien berichten unentwegt von der Transformation der Arbeitswelt, in der ein gigantischer Arbeitsplatzabbau bevorsteht. Auf der anderen Seite wird betont, dass im selben Zug unzählige neue Arbeitsplätze entstehen werden.

So oder so ist die Aneignung von Kompetenzen in Bezug auf den Umgang mit Lernenden Systemen Voraussetzung dafür, langfristig im Berufsleben zu bestehen und dort eine zukunftsträchtige Laufbahn einzuschlagen. Auch wenn die Unternehmen, in denen man zurzeit beschäftigt ist, vielleicht noch keine dementsprechenden Weiterbildungen für ihre Mitarbeitenden anbieten, lohnt es sich, aus Eigennutz Wissen im Umgang mit generativer Künstlicher Intelligenz zu erwerben.

Neben den reichhaltig vorhandenen Weiterbildungen am freien Markt, an Hochschulen und Volkshochschulen gibt es unzählige Möglichkeiten, sich über Videos, Bücher und praktische Anwendungstools selbst zu schulen  – und das häufig sogar kostenlos! 

Immer mehr Menschen kommunizieren schon heute täglich mit einem KI-Chatbot und lernen auf diese Weise, wie man konstruktiv mit ChatGPT und seinen Mitbewerbern bestmögliche Ergebnisse erzielt. Einfach mal „KI-Tools“ googlen, Apps installieren und ein bisschen experimentieren. Ob Text-, Bild-, Video- oder Software-KI, es öffnet sich eine ganz eigene Welt, die man für sich erschließen kann.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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