Wofür es sich lohnt, in Deutschland zu leben

Deutschland: Sind wir zu verwöhnt für dieses Leben? Sind wir faul, weil wir nicht wissen, wie es ist, wenn man um seine blanke Existenz kämpfen muss? Wie es ist, wenn es keine gesetzlichen Rechte gibt bei Krankheit, Gewalt, Hunger, Ausbeutung? Wie es ist, wenn das Einzige, was man als Schutz in der Not hat, die Familie ist? Wie es ist, wenn Krieg ist, mit Bombenangriffen, feindlichen Heeren, wenn die eigenen Männer selbst an die Front müssen?

Wir schimpfen über die Wirtschaftsflüchtlinge, die aus Regionen dieses Planeten kommen, in denen genau solche Zustände herrschen. Im Urlaub schwärmen wir von der Freundlichkeit, guten Laune und Gastfreundschaft von Kulturen, in denen es keine gesetzlichen Absicherungen gibt. Doch wir machen uns nicht bewusst, dass die Menschen dort sozial beliebt sein müssen, um in der Not Hilfe zu bekommen!

Wir in Deutschland dürfen grantig sein. Wir dürfen auf Nachbarn, langsame Autofahrer, steuerfressende Behörden, Rentner, Arbeitslose, aufs Handy starrende Mütter und wen auch immer schimpfen – und uns dabei vorkommen wie „die Guten“, die Wohlgesinnten …

In Systemen, die statt Recht und Gesetz nur den sozialen Zusammenhalt zu bieten haben, würden wir wohl irgendwann ganz allein dastehen, weil niemand sich von unserem Neid und unserem Hass anstecken lassen will. Neid und Hass können sich nur Menschen mit finanzieller Sicherheit, mit auf Gleichheit basierenden Gesetzen und mit einer verlässlichen Justiz und Exekutive leisten. Schadet die Demokratie dem Charakter?

Nein, es gibt durchaus wunderschöne Beispiele, wo Kulturen auch dann mitfühlend, freundlich und zugewandt sind, wenn Legislative, Exekutive und Judikative für alle Menschen, die in diesem System leben, zur Verfügung stehen. Wahrscheinlich fallen uns allen gleich die skandinavischen Länder ein.

Ist es in Deutschland einfach zu voll geworden? Leiden wir an der sozialen Verwahrlosung überfüllter Mäuseparadiese? (Überfluss und Wohlstand führen bei Mäusen zum Aussterben)

Ist es die Langeweile, die uns zum Hass gegen unsere eigene Art treibt? Wie oft höre ich von Menschen, sie würden sich wünschen, dass die ganze Menschheit ausgerottet würde, damit Tiere und Pflanzen endlich in dem Paradies leben, das sie verdienen.
Tschernobyl – Paradies ohne Menschen – bei YouTube

Rassenhass im ganz großen Stil? Immer aus der Perspektive des einzelnen individuellen Herrenmenschen, der sich die Möglichkeit wünscht, alle anderen zu vernichten – am besten langsam und qualvoll

Ich denke, es ist, wie es ist. Ich habe zwar keine Lust auf einen langsamen, qualvollen Tod durch Knobelbecher von irgendwelchen „Herrenmenschen“, die sich daran ergötzen, wenn ich wimmere und um Gnade flehe, aber wenn es so kommen soll, dann ist es eben so.

Dann lieber einen raschen Atombombentod, der einen Planeten ohne Menschen übrig lässt, und so ein herrliches Biotop erschafft wie heute schon in Tschernobyl. Lauter glückliche Tiere und Pflanzen in einem kreisrunden Terrarium mit Luft drumherum.

„Is‘ mir egal“ sang Kazim Akboga, der das Gefühl der absoluten Sinnlosigkeit irgendwann nicht mehr länger ertragen konnte.
„Is‘ mir egal“ bei YouTube – in traurigem Gedenken an Kazim Akboga.

Ist es mir egal?

Nein, ganz und gar nicht. Ich liebe sie alle. Die Möchtegern Herrenmenschen wie die einsamen Sinnverlorenen, die bescheidenen „Ich tue, was dran ist“ wie die „Ich verkaufe meine Haut so teuer wie möglich“ Ich mag die Deutschen mit ihrem Obrigkeits-Anspruch wie alle anderen Kulturen auch. Und es gibt so viele davon! Ich will noch so viele kennenlernen!

So viele Familien, so viele Clans, so viele Regionen, Länder, Religionen, Kulte… Ich bin dankbar und glücklich, im Ruhrgebiet leben zu dürfen. Ich muss nicht durch die Welt jetten, um als Tourist, Arbeiter oder Politiker Kulturen zu erforschen – ich darf eine ganze Menge von ihnen direkt vor meiner Haustür kennenlernen, darf staunen und lernen.

Auch wenn Ihr das Menschengeschlecht am meisten hasst von allen Rassen dieser Welt, genießt doch einfach jede Minute, die wir noch vor der großen Endlösung miteinander haben. Ich persönlich setzte ja auf die Variation: Menschheitsvernichtung durch die KI.

Aber egal: Unfruchtbarkeit, Kriege, Klimawandel… Is‘ mir egal. Doch so lange ich darf, möchte ich leben – mit jedem Einzelnen, der mir als Begegnung geschenkt wird – und zwar genau hier, in meiner Heimat Ruhrgebiet.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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