Ein Blog oder Weblog ist vom Ursprung her ein „Internet-Tagebuch“. Der Begriff „Weblog“ ist ein Zusammenschluss aus „world wide web =www“ und „Log=Logbuch“. Mitte der 90-er Jahre entstanden die ersten Weblogs – heute, im Jahr 2011, gibt es weltweit weit über 200 Millionen Blogs. Blogs können ganz einfach redaktionell bearbeitet und aktualisiert werden, es können in Minutenschnelle Links, Bilder und Videos eingefügt werden – eine kleine Schulung reicht völlig aus, um danach selbstständig als Blogredakteur zu arbeiten.
Was genau ist ein Blog?
Blogs sind also vom Wortursprung her Internettagebücher, die so leicht aktualisiert werden können wir ein Tagebuch, das neben dem Bett auf dem Schreibtisch liegt. Man öffnet mit den Zugangsdaten den so genannten Editor, schreibt vergleichbar wie in word einen Text, setzt Überschriften, Aufzählungszeichen, Absätze. Man gibt dem Text eine Überschrift (Headline) und klickt auf „Publizieren“. Schon kann man das Ergebnis direkt im Web bewundern: man hat eine neue Seite produziert. Jeder einzelne Beitrag ist eine neue Unterseite des Blogs, jeder Text hat seine eigene URL (Webadresse als Link), jeder einzelne Beitrag wird bei Google indiziert und kann dort gefunden werden.
5 gute Gründe für ein Blog
Somit leuchtet schon einmal ein Grund ein, warum es sinnvoll ist, ein Blog zu führen: man produziert mit jeder Aktualisierung des Blogs eine neue Website und wird dadurch immer web-bedeutender als Unternehmen. Blogs sind also extrem gut für die Suchmaschinenoptimierung.
Das Internet ist eine Ansammlung unzähliger Anbieter. Als suchender Kunde hat man da die Qual der Wahl. Für welchen Shop-Betreiber soll ich mich entscheiden? Für den mit den billigsten Angeboten? Oder doch lieber für den größten? Oder für den mit den besten Bewertungen? Mit einem Blog habe ich die Gelegenheit, dem Kunde mehr Informationen über mein Unternehmen zu geben. Ich kann Vertrauen aufbauen, kann Bilder – eventuell auch Videos nutzen, um dem Käufer seine Entscheidung für meinen Shop zu erleichtern.
Blogs bieten im Bereich Social Media noch weit mehr Vorteile. Wenn ich Twitter und Facebook für mein Marketing nutzen will, muss ich etwas Interessantes schreiben, sonst bleibt der Dialog mit Kunden, Interessenten, Multiplikatoren und Kooperationspartnern stumm. Ich muss zum Staunen bringen, Emotionen wecken, zum Nachdenken anregen und spannend sein – ich muss meine Leser in irgendeiner Form bereichern und sie emotional an mich und mein Unternehmen binden.
Zwei Drittel aller aktiven „Twitteraner“ führen auch ein Blog, dort geben sie Hintergrundinfos, werben für ihr Geschäftsfeld, archivieren interessante News und sind als Person transparent greifbar. Andersherum haben die meisten Blogger (Blog-Inhaber) einen Twitter- und Facebook-Account, um Leser auf ihr Blog zu ziehen. Sie verbreiten ihre Blog-Beiträge „viral“ über Twitter und Facebook, und je interessanter und häufiger sie schreiben, desto mehr werden ihnen auch bei Twitter und Facebook folgen.
Ein weitere Nutzen beim Bloggen ist die virtuelle Vernetzung mit Gleichgesinnten, Multiplikatoren, den so genannten „Keynote-Speakern“. Wenn ich blogge, lese ich auch Blogs. Viele Blogger sind im Web bedeutende Autoritäten, und es lohnt sich, diese kennen zu lernen und sich mit ihnen auszutauschen.
Natürlich hat ein Robert Basic oder Klaus Eck keine Zeit, mit tausenden von unbedeutenden Bloggern zu kommunizieren, doch wenn ich häufiger bei ausgezeichneten Weblogs Kommentare setze, wenn ich gute Blogbeiträge an meine Follower bei Twitter weiterleite (retweete), wenn ich selbst aktiv kommuniziere in der Bloggerszene – dann werde ich auch mehr und mehr wahrgenommen, und das kann durchaus zu wertvollen Freundschaften im Netz führen: mein Blog macht mich greifbar.
Gute Gründe für ein Blog sind also
- Suchmaschinenoptimierung
- Transparenz/ Glaubwürdigkeit/ Vertrauen schaffen
- Basis für Twitter und Facebook-Aktivitäten
- „Virales“ Marketing
- Vernetzung mit Multiplikatoren
Was kostet ein Blog?
Zunächst können Blogs auch ganz einfach kostenlos erstellt werden. Man legt sie genauso an wie einen Twitter-Account oder ein Xing- oder Facebook-Profil. Große, empfehlenswerte Anbieter von kostenlosen Blogs sind zum Beispiel wordpress und tumblr. Man googlet „Blog erstellen wordpress“ oder „blog erstellen tumblr“ und schon kann es losgehen.
Diese Möglichkeit nutzen viele Schüler, die eine Zeit lang im Ausland leben und von dort aus ihre Familien und Freunde über Erfahrungen mit dem Gastland unterrichten wollen. Es ist wirklich so kinderleicht, dass ein Blog die perfekte Alternative zur E-Mail – oder gar zum geschriebenen Brief darstellt. Man muss nur eine URL weitergeben an alle Lieben -und diese können sich Tag für Tag selbst die Tagebucheinträge ansehen, Fotos gucken und Kommentare schreiben.
Für das Business ist diese kostenlose Variante aber nicht vorteilhaft. Die Webadresse läuft unter den Anbietern – nicht unter der Unternehmens-Domain – und der Betreiber hat kaum Möglichkeiten zur Individualisierung und Optimierung der Seite. Kostenlose Blogs sind definitiv für private Zwecke gedacht – so wie Website-Baukastensysteme definitiv die geeigneten Lösungen für Familien und private Hobbys sind. Aber zum Üben kann man sich durchaus zunächst mal einen kostenlosen Blog anlegen. Später, wenn es „ernst“ wird, können ja die geschriebenen Beiträge auf das Unternehmensblog umziehen. Das ist kein Problem mit „Copy“ and „Paste“ – kopieren und einfügen. Oder man wählt dann eine professionelle Lösung – und das komplette Blog zieht automatisiert um. Das können Agenturen für Sie erledigen – ist ein überschaubarer Aufwand
Wird ein professionelles Blog erstellt, liegen die Kosten inklusive Design, Individualisierung, Suchmaschinenoptimierung und der Installation geeigneter Plugins zwischen 800 und 2.000 Euro – je nach Agentur und Aufwand.
Was genau muss bei der Einrichtung eines Blogs beachtet werden?
Da ist zunächst die Frage, wo das Blog liegen soll. Man kann es an die eigene Internetseite als Kategorie anhängen – dann zählt der Besuchertraffic direkt mit als Traffic für die eigentliche Unternehmensseite. Man kann das Blog als so genannte „Subdomain“ vor die Internetseite stellen, oder man kann eine komplett eigene Seite daraus machen – das ist eine strategische Entscheidung, die individuell unterschiedlich ausfällt.
Mit dieser Entscheidung wird festgelegt, welchen Namen das Blog tragen soll. Hier muss abgewogen werden zwischen „Branding“ und Suchmaschinenoptimierung. Wenn ich zum Beispiel möchte, dass meine Zielgruppe über Google auf meinem Blog landet, kann es sehr lohnend sein, eine Domain zu wählen nach den Begriffen, die meine Zielgruppe googlet. Zum Beispiel „Blog-Psychologische-Beratung“, wenn ich psychologische Beratung anbiete. Oder „magazin-westernstiefel“, wenn ich Westernstiefel verkaufe.
Persönlicher und besser für das Image ist es natürlich, wenn der Name des Blogs mit meinem Unternehmen verbunden wird. Und wenn ich häufiger neue Beiträge schreibe, können ja auch diese selbst über Google gefunden werden – dann tritt der Domain-Name mehr in den Hintergrund. Dann zählen vor allem die keywordoptimierten Überschriften der Beiträge (z.B. „Westernstiefel Kollektion 2011“).
Als Nächstes muss genau überlegt werden, welche Kategorien das Blog enthalten soll, welche Menüpunkte, welchen Aufbau. Dazu googlet man am besten nach Blogs, die einem am besten gefallen und analysiert, warum das so ist. Wie immer kommt es darauf an, aus der Rolle des Anbieters in die Rolle des Suchenden zu springen. Nur aus dieser Perspektive wird man schlauer – der Anbieter ist immer „betriebsblind“.
Ob konventionelle Website oder Blog, der erste Eindruck entscheidet, ob ein Besucher bleibt. Das Design und die Benutzerfreundlichkeit (die Usability) sind verantwortlich dafür, ob sich die Besucher, die ja zunächst zufällig auf dem Blog landen, wohl und „richtig“ fühlen. Um nach guten Vorbildern bei Blogs zu fahnden, kann man die Blogsuche bei Google wählen (unter „Mehr“ in der linken Navigationsleiste bei Google öffnet sich unter anderem der Menüpunkt „Blogs“) und mit bestimmten passenden Keywords nach Best Practice Beispielen fahnden.
Aufgabe 1: Suchen Sie 10 prominente Blogs zu Themen rund um „Social Media“
Aufgabe 2: Suchen Sie mindestens 3 Blogs, die zu Ihrer Branche passen. Welches Blog gefällt Ihnen am besten? Begründen Sie Ihre Wahl.