Online-Marketing für Selbstständige: Kapitel 1 – Website- Ziele

Hinter manchem Los im Web verbirgt sich kein Glücksspruch - sondern ein Betrug...

Die nächsten 15 Wochen geht es in den SteadyNews einmal wöchentlich um das für Selbstständige so entscheidende Thema Online-Marketing. In drei Kapiteln widmen wir uns der Website, dem E-Mail-Newsletter und den Social Media Aktivitäten. Wir beginnen mit dem Thema, wie man überhaupt eindeutige Ziele für den Aufbau (Relaunch) der eigenen Website definiert. Denn wir wissen ja alle: „Nur wer seine Ziele kennt, kann sie auch erreichen“. Und das ist im Neuland gar nicht so selbstverständlich…

Online-Marketing, Kapitel 1.1: „Die Website und ihre Ziele – Wie wir unsere Ziele definieren“.

Wir alle sind mehr oder weniger professionelle User des Internets. In rasender Geschwindigkeit erforschen wir (meist über

Hinter manchem Los im Web verbirgt sich kein Glücksspruch - sondern ein Betrug...

Im Web forschen gleicht manchmal dem Öffnen von Glückskesen

Google) unsere Fragen, Interessen, Produktinformationen. Wir geben Suchbegriffe in den Suchmaschinen ein, checken die Ergebnisse der ersten Google Ergebnisse – bei Nichtgefallen konkretisieren wir unseren Suchbegriff – so lange, bis wir die gewünschten Ergebnisse erhalten. Dann klicken wir uns durch und geben jeder Ergebnisseite wenige Sekunden Zeit, uns inhaltlich zu überzeugen.

Ähnlich wie in einem Kaufhaus, in dem wir nach einem neuen Mantel suchen, surfen wir von Seite zu Seite, wenn uns eine Website anspricht, verweilen wir etwas länger, lesen, prüfen, scrollen nach unten, klicken eventuell sogar auf andere Seiten. Werden wir emotional berührt, ist unser Interesse geweckt. Wird in uns ein Wunsch geweckt, werden wir sogar tätig: Wir liken, teilen, kommentieren, nehmen Kontakt auf, legen eventuell einen Warenkorb an, tätigen einen Kauf.

Die eigene Website – Ziele definieren

Phase 1:
In der ersten Phase des Internets waren Unternehmen so ausgerichtet, dass sie ihre Printerzeugnisse (Broschüren, Flyer, Kataloge, Visitenkarten) auf das Web übertrugen. Sie baten Agenturen und Designer (meistens welche, die sie schon bei Print-Erzeugnissen beauftragt hatten) eine „schöne“ Internetseite im Corporate Design zu erstellen. So entstanden unzählige Webseiten, die nach den Regeln von Printerzeugnissen gestaltet waren. Heute nennt man diese Homepages „Elektronische Visitenkarte“. Sie bestehen meist aus Startseite, Über uns, Leistungen, Referenzen, Kontakt und Impressum.

Phase 2:
In der zweiten Phase wollten die Unternehmen, dass ihre Homepages auch besser gefunden werden. Sie beauftragten SEO-Agenturen, das Google Ranking zu verbessern. Einige machten gute Erfahrungen, andere fielen auf undurchsichtige Angebote herein. An der Seite selbst wurde kaum etwas geändert, es ging vor Allem darum, über Backlink-Aufbau die Seite zu puschen. Die Agenturen setzten Links zur Homepage auf externen Websites, in Webkatalogen, Blogs, schrieben Online-Pressemitteilungen und suchmaschinenoptimierte Beiträge und Kommentare. Noch heute schalten viele Unternehmen Adwords-Anzeigen, ohne dieses Prinzip der elektronischen Visitenkarte überarbeitet  zu haben – schade!

Phase 3:
Dann kamen Blogs und Social Media und es entstand der Begriff „Content-Marketing“. Plötzlich rückte in den Fokus, dass für ein gutes Suchmaschinenranking auf der Website selbst etwas passieren muss. Google ändert und verbessert ständig seine Algorithmen, und allein mit Backlinks erreicht man immer weniger. Viele Aktualisierungen, viele Unterseiten sind wichtig, um bei Google Sichtbarkeit zu erzeugen. Die Beiträge müssen immer lesenswerter werden, denn rasches Wegklicken von „Buchstabenmüll“ registriert Google als Beweis, dass die ganze Seite nichts taugt.

Phase 4:
Heute kommt zum Content-Markting noch die Interaktion hinzu. Der Dialog mit (potentiellen) Kunden wird immer wichtiger, so genannte „Social Signals“ werden ebenfalls gemessen und beeinflussen die Wertigkeit der Seite. Außerdem sind die Web-Besucher so überfrachtet mit Angeboten, dass der persönliche Kontakt, der Dialog und Service darüber entscheiden, welcher kommerzielle Anbieter im Spiel um Aufmerksamkeit, Interesse, Wunsch und Aktion gewinnt.

Ob Händler oder Dienstleister, ob Konsumenten-Produkte oder Leistungen für Businesspartner, die Website ist der Dreh- und Angelpunkt für Vertrauen und Transparenz. Nur Unternehmen, die ihre Geschäfte relativ unbehelligt vom Internet abschließen und durchführen, müssen sich keine Gedanken zu folgender Frage machen:

„Welche Ziele verfolgen wir mit unserer Website?“

Bitte versuchen Sie, sich in die Situation eines potentiellen Kunden zu versetzen. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit, um in die Haut eines ganz konkret visualisierten Kunden oder Geschäftspartners zu schlüpfen. Die Fragen die Sie auf die richtige Fährte leiten, lauten:

  • Welche Fragen leiten mich bei meiner Recherche im Web?
  • Welche Antworten bringen mich bei meiner Recherche weiter?
  • Wie genau gehe ich vor? Welche Keywords (Suchbegriffe) gebe ich bei Google ein?
  • Welche Ergebnisse gefallen mir? Welche Ergebnisse stoßen mich ab?
  • Bei welchen Ergebnissen überlege ich, weiter zu hinterfragen? Welche Ergebnisse überzeugen mich so sehr, dass ich in Aktion trete?
  • Wie genau trete ich in Aktion? Was wünsche ich mir dabei für eine Reaktion?

Falls Sie (was übrigens auch Spaß macht) diese kleine Übung auch nur ein einziges Mal durchführen, sind Sie nicht nur den Zielen näher, die Ihre Website erfüllen kann, sondern auch Ihrer grundsätzlichen Marketingstrategie. Man nennt das Empathie. Ob in der Kindererziehung, der Mitarbeiterführung, der Wissensvermittlung oder der Kundenbeziehung – nur durch Einfühlungsvermögen kommen wir zu den richtigen Instrumenten, um erfolgreich zu sein.

Die Website: Ziele definieren

Während der Recherche aus Kunden/ Geschäftspartner-Sicht schreiben Sie unbedingt alles auf, was Ihnen auffällt. Arbeiten Sie mit zwei Monitoren – oder notieren Sie handschriftlich. Alle Links, die Ihnen wichtig erscheinen, kopieren, in Stichworten die Auswahl begründen, und die Linksammlung in einem Dokument abspeichern oder (professioneller)  in Tools wie Evernote.

Dann erstellen Sie eine Liste mit Dos and Don’ts. Bedenken Sie, dass Emotionen für die potentiellen Kunden der vertrauenswürdigste Führer durch den Dschungel der Milliarden Websites sind. Wo es mir gut geht, da verweile ich – wo mich etwas abschreckt – da klicke ich weg. Sie werden bei der Recherche feststellen, welche Bedeutung Fotos und Videos haben! Wie entscheidend Tonalitäten beeinflussen! Was die eigentliche Stärke von Facebook Fanpages sind: Transparenz, Sympathie und Vertrauen vermitteln!

Nach dieser Forschungsphase und Dokumentation derselben (bleiben Sie dabei so objektiv wie möglich) sind Sie bereit, Ziele Ihrer Website zu definieren. Das könnte sein:

  • Unsere Website soll auf den ersten Blick zeigen, welche einzigartige Kompetenz im Bereich xxx wir verkörpern
  • Unsere Startseite soll warm und herzlich die Web-Besucher empfangen – soll imponieren – soll mit einer speziellen Aussage überzeugen – soll neugierig machen – soll direkt mit Facebook verbunden sein – soll News zeigen…
  • Unsere Kategorien fordern zum Anklicken auf, weil sie folgendermaßen gegliedert sind
  • Unsere Ansprechpartner sind persönlich folgendermaßen sichtbar
  • Von jeder Seite aus kann folgendermaßen Kontakt aufgenommen werden
  • Unsere Leser finden folgenden beeindruckenden Mehrwert

usw.

Ziele der Website sind häufig eins mit den Zielen Ihres Unternehmens. Die Website ist ein Instrument, um Ihre Produkte und Dienstleistungen zu verkaufen. Die Website ist auch ein Instrument, um die besten Fachkräfte anzuziehen und für sich zu gewinnen.

Bei den meisten Unternehmen werden diese wirtschaftlichen Ziele indirekt (psychografisch) erreicht. Denn der absolut überwiegende Teil von Kaufabschlüssen (und Stellenbesetzungen) geschehen über Empfehlungen und Beziehungen! Die Website ist ein Instrument für den Aufbau von Bekanntheit, Sympathie, Image und Vertrauen. Die Website ist ein Instrument für Empfehlungen und Netzwerke.

Die Website ist ein Instrument, um ein ganz bestimmtes Bild von Ihrem Unternehmen zu vermitteln: Ob als „Nischen-Zeitung“ – als Unterstützer und Mentor – als Content-Quelle für Bilder, Videos, Texte – als Speaker, Moderator und Trainer – als Gastgeber – oder als Gatekeeper in Ihrer Region oder Ihrem Marktsegment.

Denken Sie bei der Formulierung Ihrer Ziele auch an Blogger, die Presse, Meinungsführer aus Ihrer Branche. Online-Shops sollten ihr Produktsortiment so darstellen, das der Kaufprozess optimiert wird. Alle anderen Unternehmen „verkaufen“ nicht direkt, sie bieten Mehrwerte, die zu einer Kontaktaufnahme führen. Das kann durchaus offline passieren! Telefonieren, sich auf Events begegnen, sich irgendwo wiedererkennen. Seien Sie kreativ und malen Sie ein Bild. In der nächsten Folge widmen wir uns der Website-Marktbeobachtung unter dem Motto: „Von den Besten lernen“.

„Online-Marketing Strategie für Selbstständige“ – Anfang 2015 startet in Dortmund ein Lehrgang für alle, die ein eigenes passgenaues Online-Marketing-Konzept entwickeln wollen. Jungunternehmen bis zum 5. Jahr nach Gründung erhalten vergünstigte Preise. Zusätzlich zu den Unterrichtsstunden erhält jeder Teilnehmer ein Handbuch zur Erstellung des Online-Marketing Konzepts und wird von Eva Ihnenfeldt gecoacht. Interesse? Dann schreiben Sie mir bitte eine kurze E-Mail für weitere Informationen.
p7622Eva Ihnenfeldt
Rheinlanddamm 201
44139 Dortmund
E-Mail: [email protected]
Mobil: 0176 80 52 87 49
Eva Ihnenfeldt bei Xing

 

“Online-Marketing für Selbstständige” in drei Kapiteln

Kapitel 1: Die Website

Kapitel 2: Der Newsletter

Kapitel 3: Social Media Marketing

  • Ziele definieren
  • Vom Kunden aus betrachtet
  • Aufbau von webbasierter Kommunikation
  • Die richtigen Social Media Kanäle wählen
  • Erfolgsmessung

Online-Marketing mit bezahlter Werbung
Online-Marketing Buchempfehlungen

 

 

7 thoughts on “Online-Marketing für Selbstständige: Kapitel 1 – Website- Ziele

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert