In den USA, Australien, Brasilien, Japan, Kanada, sowie einigen anderen Ländern gibt es ab dem 25. Juni 2016 keinen Käuferschutz mehr, wenn die Schwarm-Investoren über PayPal ihre Vorfinanzierung von Produkten getätigt haben. Grund ist, dass in etwa 9 Prozent aller Crowdfunding-Projekte zwar das Finanzierungsziel erreicht wurde – doch die versprochenen Belohnungen nicht an die Crowd ausgegeben wurden. Diese haben dann schon häufig den Käuferschutz bei PayPal in Anspruch genommen – und das wird dem Online-Bezahldienst zu teuer. Auch für Glücksspiele und Behördenzahlungen entfällt in oben genannten Ländern der Käuferschutz. Deutschland bleibt zunächst verschont.
Es ist wirklich zu ärgerlich, wenn man in einem Crowdfunding-Projekt für die Entwicklung eines Produkts in dem Vertrauen Geld gibt, dass man das Produkt mit diesem Geld im Voraus erworben hat – und dann nichts passiert. Nur 65 Prozent der Unterstützter bei der größten Crowdfunding-Plattform Kickstarter stimmten in einer Befragung der Aussage zu, sie hätten ihre „Belohnung zeitgemäß erhalten“. Nicht nur die enttäuschten Kunden leiden unter der mangelnden Sorgfaltspflicht der StartUps, sondern auch die ganze Szene, die durch so ein Verhalten in den Ruf der Unseriosität gerät.
PayPal will nicht nur Geld sparen, weil die unzufriedenen Investoren ihr Geld zurückholen, die Aktion soll auch ein Zeichen setzen: Wer bei einer Crowdfunding-Plattform Geld investiert muss sich darüber klar sein, dass diese Investition mit einem hohen Risiko verbunden ist. Zwar bemühen sich die Plattformen, die Kunden vor Betrug und Enttäuschung zu bewahren, doch im Endeffekt liegt die Verantwortung einzig und allein beim Investoren.
Also immer dran denken: Nur Geld geben, das man wirklich übrig hat. Und wenn man wirklich um die Belohnung betrogen wurde, alles im Netz an den entscheidenden Stellen bekannt geben und verbreiten. „Im Dunkeln ist gut munkeln“ dürfen wir nicht durchgehen lassen. Wer beim Crowdfunding das Geld der Investoren einsteckt, ohne selbst die versprochenen Leistungen zu bringen, sollte diese Erfahrung auf jeden Fall verbreiten, um andere gutgläubige Investoren zu schützen.