Amazon startet mit „Amazon Flex“ gerade in Deutschland einen Paketzustelldienst, der über Privatpersonen organisiert wird. Ähnlich wie bei Uber oder bei einigen Pizzalieferdiensten sollen die Zustellungen mit dem privaten PKW durchgeführt werden. Der Start von Amazon Flex ist in Berlin – über die Website und die App kann man sich als Interessierter schon einmal auf einer Warteliste eintragen, wenn man nicht in Berlin lebt. Rechtsanwalt Christian Solmecke von der WBS Kanzlei erläutert am 14.12.2017 bei YouTube, ob diese Jobs empfehlenswert sind – und wo die Risiken liegen. Zumindest wird es in der EU wohl nicht ähnliche Barrieren geben wie bei Uber, da es sich nicht um Personenbeförderung handelt.
Bis zu 16 Euro pro Stunde können die selbstständigen Paketboten einnehmen – so Amazon. Doch dabei muss bedacht werden, dass sämtliche Kosten beim Auftragnehmer verbleiben – was den Stundensatz erheblich verringern wird. Von den selbstständigen Hermes-Boten wissen wir ja, wie niedrig die letztendlichen Gewinnen sind, wenn auch noch die Zustellungsschwierigkeiten hinzukommen, weil die Kunden nicht zu Hause sind. Und ob man bei Amazon Flex tatsächlich in vier Stunden 64 Euro abrechnen kann, wird wohl auch sehr von der jeweiligen Verkehrssituation abhängen.
Amazon Flex: „Verdienen Sie bis zu 64€ pro 4 Stunden Lieferblock“
Weitere Fragen, die Christian Solmecke im sechsminütigen Video beantwortet, betreffen die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen. Boten brauchen einen Gewerbeschein und müssen mit dem Finanzamt abrechnen. Mit der privaten Kfz-Versicherung kann die Dienstleistung nicht rechtlich einwandfrei durchgeführt werden. Außerdem gibt es in Deutschland noch eine Anzeigepflicht für „Frachtführer“. Natürlich geht er auch auf die Frage ein, wer dafür haftet, wenn es Schäden an den Paketen geben sollte.
Es kann trotz Alledem sein, dass sich Amazon Flex als ein netter Nebenverdienst für Studenten und andere Bevölkerungsgruppen entpuppt – man darf gespannt sein, wie sich das erste Gebiet „Berlin“ entwickelt und was die Privatpersonen dort als Boten für Erfahrungen machen.
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