Bezahlkarte für Asylsuchende: Keine Bargeldauszahlungen mehr für Hilfeempfänger?

Erste Landkreise haben sie bereits in Deutschland eingeführt: Die Bezahlkarte für Asylsuchende, mit der Ausgaben für den täglichen Bedarf getätigt werden können. Der Vorteil gegenüber Bargeldauszahlungen: Hoher Aufwand, teure Sicherheitsstrukturen an den Auszahlungstagen, großer Zeitaufwand für die Mitarbeiter, Missbrauch-Möglichkeiten des Bargeldes für andere Zwecke als die Deckung des persönlichen Bedarfs. In Frankreich ist diese Art der digitalen Auszahlung schon seit einigen Jahren eine Selbstverständlichkeit – dass sie auch in Deutschland flächendeckend eingeführt wird, ist sicher. Haufe – Einführung der Bezahlkarte für Asylsuchende erklärt

Sind Bezahlkarten für Alimentierte sinnvoll?

Es gibt einige Argumente dafür, dass nicht nur Asylsuchende, sondern auch andere Alimentierte zukünftig per Bezahlkarte ihren Lebensunterhalt bestreiten können. Bürgergeldempfänger, Ausbildungsbeihilfe-Berechtigte, Rentner in Grundischerung… Der Vorteil ist, dass der vernünftige Umgang mit den Bezügen besser gewährleistet ist. Es gibt zum einen das Geld für die notwendigen Ausgaben (Lebensmittel, Hygieneartikel, Medikamente…) zum anderen gibt es ein Taschengeld für frei gestaltbare Ausgaben wie Genussmittel, Fastfood, Entertainment- und Medienkonsum etc.

Für einige Alimentierte hätte diese Art der Auszahlung große Vorteile, da es das angemessene Haushalten erleichtert. Die digitale Kontrolle über die Ausgaben läge den Behörden vor. Bei Bargeldauszahlungen kann nur der Taschengeldanteil eingesetzt werden. Diesen Teil kann man an Geldautomaten oder Supermärkten in Bargeld umtauschen. Die notwendigen Ausgaben hingegen sind auf einen gewissen Warenkorb begrenzt. Und doch sehe ich diese erste Versuchsgruppe für digitales Geld mit Skepsis – warum?

Der digitale Euro

Die EZB plant, mit dem digitalen Euro eine neue Art von Geld zu etablieren. Im Unterschied zum bisherigen elektronischen Zahlungsverkehr (Kreditkarte, EC-Karte, Paypal etc.) handelt es sich beim digitalen Euro um ein neues Geldsystem, das wohl am ehesten mit Kryptowährungen vergleichbar ist. Bürger zahlen über eine digitale Wallet.

Die Europäische Zentralbank, die ja verantwortlich für das Bargeld ist, kann mit dem digitalen Euro eine digitale Alternative für das bisherige analoge Geld bieten – abseits von der Finanz-Privatwirtschaft. Die Frage ist nur, ob die Bürger dieses „neue Geld“ annehmen. Schließlich verlässt man mit dieser europäischen Bargeld-Alternative die bisherige Anonymität bei Finanztransaktionen. Ob das Vertrauen der Bürger reicht, um den digitale Euro statt PayPal, EC-Karte, Kreditkarte etc. zu nutzen? Informationen der Sparkasse über den digitalen Euro

Der digitale Euro und die vom Staat Alimentierten

Würde die Bezahlkarte mehr und mehr alimentierte Gruppierungen erfassen – und nicht nur Asylsuchende für die erste Zeit in Deutschland – ist es wahrscheinlich, dass der digitale Euro für diese Wallets eingesetzt wird. Schließlich handelt sich bei den finanziellen Unterstützungen um öffentliches Geld, das die Bürger über ihre Steuern eingezahlt haben.

Rechnet man zusammen, wie viele Bürgergeldempfänger, Sozialhilfeempfänger, Studenten mit Bafög-Anspruch und wer auch immer über Geldkarten mit den zugestandenen Beträgen ausgestattet werden können, kommt man schon auf eine stattliche Anzahl der Bevölkerung. Dann wäre es auf jeden Fall leichter, die Einführung des digitalen Bargeld-Ersatzes bei den misstrauischen Bürgern zu fördern. Man gewöhnt sich daran…
Weltweit wird an der Einführung von staatlichen Digitalwährungen gearbeitet.

Persönliches Fazit: Alles Neue auf der Welt kann zugleich als Werkzeug oder auch als Waffe genutzt werden. Wenn die Gewährleistung des anonymen Zahlungsverkehrs gegeben ist, kann es praktisch sein, nur noch über einen Chip zu zahlen, der eventuell sogar unter der Haut sitzt und darum nie vergessen oder verloren werden kann. Für Bequemlichkeiten bin ich immer zu haben.

Doch falls die Bürger der Welt das digitale Staatsgeld flächendeckend verwenden (müssen), und sehr wohl Spuren hinterlassen mit ihren finanziellen Transaktionen, dann bin ich nicht einverstanden.

Auch wenn es aus staatlichem Fürsorgegedanken heraus sinnvoll sein kann, die Geldausgaben einiger unvernünftiger Bürger zu überwachen, sind die seelischen Konsequenzen für die Betroffenen meines Erachtens zu groß. Ich sehe ein totalitäres Regime wie in China vor mir. Selbst dort schaffen es die Bürger (noch), sich der staatlichen Digitalwährung zu entziehen. Ich will nicht, dass finanzielle Transaktionen direkt vom Staat überwacht werden. Auch wenn ich weiß, dass unsere elektronischen Zahlungen schon heute vom Finanzmarkt und dessen großen Kunden erfasst werden können. NOCH gibt es Bargeld. Und dieses Bargeld ist für unsere persönliche Freiheit auf keinen Fall verzichtbar..
Handelsblatt Chinesische Bürger verweigern den staatlichen E-Yuan

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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