Minimalismus, Frugalismus, Geiz und Armut – wo sind die Unterschiede?

In unserer Kultur entwickelt sich zunehmend die Wertvorstellung, auf Konsum und Ressourcenverschwendung verzichten zu sollen. Gleichzeitig steigt die Rate der Menschen und Familien, die auf staatliche Alimentierung angewiesen sind und unfreiwillig in Armut leben. Was nun ist der Unterschied zwischen Minimalismus, Frugalismus, Geiz und ein Leben in Armut?

Minimalismus

Bild von RoboAdvisor auf Pixabay

Menschen, die sich für Minimalismus entscheiden, haben das Bedürfnis, sich so weit wie möglich von Besitz und Konsum zu befreien. Viele tun dies aus ökologischen, ökonomischen und sozialen Motiven heraus. Sie wollen so wenig wie möglich auf Kosten des Planeten und ihrer Mitmenschen leben. Ausbeutung und unbedachtes Verschwenden von Ressourcen sind für sie kein Genuss, sondern eine Belastung. Einige Minimalisten leben als Digitale Nomaden und ziehen durch die Welt. Die meisten Minimalisten erwirtschaften nur so viel Geld, wie unbedingt nötig ist. Freie Zeit und Gestaltungsfreiheit sind ihnen wichtiger als ein hoher Lebensstandard. Viele Minimalisten achten auf eine gesunde Lebensweise und Persönlichkeitsentwicklung.

Frugalismus

Frugalisten haben die Zukunft im Blick. Sie reduzieren ihre Ausgaben so weit wie möglich, um ihr Geld anlegen zu können für den Vermögensaufbau. Frugalisten haben das Ziel, so früh wie möglich in Rente gehen zu können und sind bereit, für dieses Ziel sehr viel einzusetzen. Auch organisieren sie sich gern im Gruppen, um ihre Intelligenz in Sparmöglichkeiten und Vermögensbildung zu optimieren. Ihr Verzicht beruht also darauf, Geld zu erwirtschaften und Geld zu investieren, um in Zukunft ein unabhängiges Leben ohne Arbeit führen zu können.

Geiz

Geizig zu sein, ist häufig eine Zuschreibung der Umgebung. Der Geizige ist demnach jemand, den die Not des Mitmenschen nicht interessiert und der ausschließlich darauf bedacht ist, seine Schätze zu vermehren und zu bewachen. Geizige pflegen einen ärmlichen Lebensstil, um auch nicht im Kleinsten verschwenderisch zu sein. In der Bibel wird Geiz zu den sieben Todsünden gezählt und wird mit Habgier gleichgesetzt. In der Psychologie wird Geiz als psychische Störung gesehen, die viel mit der frühen, bestrafenden Liebesverweigerung und einer restriktiven Sauberkeitserziehung zu tun hat. Das zwanghafte Horten von Besitz und das Verweigern von Genuss und Großzügigkeit sind Folgen des eigenen Leidens an Einsamkeit und Verlustangst.

Armut

Armut ist zum einen definiert durch existenzielle Bedrohungen wie Nahrungsmangel, Wassermangel, Obdachlosigkeit und die Auslieferung an klimatisch feindliche Bedingungen, zum anderen dadurch, dass der Mensch aufgrund von finanziellen und sinngebenden Lebensbedingungen von der Gesellschaft ausgeschlossen ist. Armut ist unfreiwillig und erzeugt psychische und körperliche Mangelerscheinungen, die statistisch gesehen zum Beispiel in Deutschland zu schweren gesundheitlichen Schäden führen. Arme Menschen sterben im Durchschnitt zehn Jahre früher als Menschen, die eine sinnstiftende, anerkannte Rolle in der Gesellschaft leben. Zur Armut gehört in den Industrienationen in großem Maße Bildungsferne und Perspektivlosigkeit in Bezug auf einen möglichen gesellschaftlichen Aufstieg. Arme Menschen sehen häufig keinen Sinn darin, einen gesunden und nachhaltigen Lebensstil zu führen, da sie an mangelnder Selbstliebe und Selbstbestimmung leiden. Häufig geht diese Lähmung auf das Schicksal vieler Generationen zurück, die in Zwangsarbeit, existenzieller Not und Rechtlosigkeit ihr Leben fristen mussten.

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

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