Bisher gibt es in Deutschland den Mutterschutz nur für angestellte Frauen. Selbständige und Partnerinnen von Selbstänigen gingen leer aus. Das ändert sich nun: Am 25. Mai 2010 hat sich das Europäische Parlament in Straßburg dafür ausgesprochen, dass alle Mütter unter den selben Schutz gestellt werden sollen.
Mitgliedsstaaten müssen zukünftig sicherstellen, dass Selbständige und ihre häufig unentgeltlich mitarbeitenden Lebenspartner Zugang zu einer „Standardversicherung“ haben. Diese Versicherung soll vor allem Frauen schützen, die in der Landwirtschaft oder in kleinen Unternehmen mitarbeiten. Die Standardversicherung schützt im Falle von Krankheit und Invalidität, sie enthält einen Betrag für eine angemessene Altersversorgung.
Zwar bleibt es den Mitgliedsstaaten überlassen, ob sie Mutterschaftsurlaub und Standardversicherung verpflichtend einführen – doch sie müssen eine „ausreichende“ finanzielle Versorgung garantieren.
In Deutschland beginnt der Mutterschutz sechs Wochen vor dem errechneten Geburtstermin und endet in der Regel acht Wochen nach der Geburt. Angestellte Frauen erhalten Mutterschaftsgeld in Höhe des vorherigen Netolohns. Die neue Regelung für selbständige Mütter kann ab sofort in Kraft treten.
Wie schön wäre es, ein neues Leben voller Freude begrüßen zu können und nicht als materielle Bedrohung oder Lebenskrise erleben zu müssen! Eine längst überfällige Regelung, vor allem angesichts der allgegenwärtigen Politikerklage über Geburtenrückgänge und Überalterung unserer Gesellschaft, der seltsamerweise kaum Taten folgen. So dürfen wir uns in Rest-Europa immer noch angesichts unserer spießigen und archaischen Mutterideologie und der damit einhergehenden magelhaften Kinderbetreuung belächeln lassen. Wen wunderts, wenn die vielgepriesenen weiblichen Qualitäten kaum in den Führungsetagen Deutschlands ankommen, wenn es für Frauen immer noch heißt: Kind oder Karriere – und diejenigen, die sich für die Karriere entscheiden, die besseren Männer sein müssen. Es ist Zeit für mehr frischen weiblichen Wind in der Wirtschaft, diese Entscheidung wird sicher dazu beitragen können!!!