Social Media for Beginners Teil 4: Das Kapitel für die Social Media Verweigerer

Noch warten? Oder ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

Die größte Hürde, sich auf Social Media einzulassen ist die Angst vor Überforderung. Man steht vor einem Dschungel aus Kanälen, Möglichkeiten, Regeln – und zunächst sieht man verständlicherweise nur die Risiken und den zeitlichen Aufwand. „Wann soll ich das denn auch noch machen!“ hören wir häufig in unseren Vorträgen vor Gründern und Selbstständigen. Auch ist das Misstrauen sehr groß, man fürchtet sich vor Datenklau und unkontrollierbarer Transparenz.

Noch warten? Oder ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

Noch warten? Oder ist der richtige Zeitpunkt gekommen?

Ich kann das gut verstehen. Wenn ich heute meine ersten Blogbeiträge von 2007 lese, muss ich schmunzeln. Ich war ja noch so unerfahren! Und dann meine ersten Tweets bei Twitter, holprig und in eine anonyme Leere geschrieben. Doch auch die ersten Vorträge vor Zuhörern waren ungeübt, und auch meine ersten (selbstgetexteten)  Flyer und Website-Texte waren ganz klar von einem Anfänger verfasst.

Darum im Folgenden einige Tipps für „Social Media Verweigerer“, die einsehen, dass das Internet als Marketing-Plattform unabdingbar ist. Und die einsehen, dass man nur mit persönlicher Ansprache und vertrauensbildenden Maßnahmen Kunden gewinnen und binden kann. Alle anderen Skeptiker können noch warten – sie werden merken wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich zu engagieren. Sobald viele Erstkontakte über das Web zustande kommen, oder sobald man sieht, dass Wettbewerber Vorteile durch ihr gutes Social Media Marketing erringen, ist es an der Zeit, sich ernsthaft mit Social Media zu beschäftigen (falls man wirtschaftlich auf Kunden angewiesen ist).

Tipps für Social Media Verweigerer, die sich ändern wollen

Zuhören und lernen: Im ersten Schritt empfehle ich, dass Sie sich in Ruhe in das Social Web einarbeiten, indem Sie Ihre Wettbewerber, die dort aktiv sind, analysieren. Lassen Sie sich inspirieren, indem Sie ein paar passende Keywords googlen und sich auf die Ergebnisse konzentrieren, die mit Social Media zu tun haben. Beispiel: „Social Media Handwerker“ oder „Coaching Blog“ oder „Social Media Selbstständige“ oder „Unternehmensberatung Facebook“. Natürlich gibt es nicht nur erfolgreiche Strategien, viele Facebook Seiten sind ungepflegt, und viele Blogs wurden irgendwann angefangen und nicht weitergeführt – aber Sie finden viele spannende Appetithäppchen, falls Sie nach den besten fahnden – und sich nicht in Ihren Vorurteilen Bestätigung abholen wollen!

Lesen und studieren: Im zweiten Schritt empfehle ich, ein Social Media Grundlagenbuch zu lesen. Die Auswahl ist zwar nicht ganz leicht, da alle Print-Bücher schnell veralten, doch auch wenn viele Portale immer mal wieder erneuert werden, bleiben sie im Prinzip gleich. Ich bin sehr begeistert von dem nagelneuen (2014) erschienenen Buch „Social Media Manager im Beruf“ von Inga Palme und Natasch Ljubic. Ansonsten: einfach mal googlen und Rezensionen lesen…

Ich selbst habe 2012/ 2013 ein Grundlagenbuch für Social Media Einsteiger geschrieben, dass bei amazon als eBook für 2,68 Euro (ca 230 Seiten) eingestellt ist. Das Buch ist leicht zu lesen und der Leser lernt Schritt für Schritt, sich souverän in sozialen Netzwerken zu bewegen und eine maßgeschneiderte Strategie für den Einsatz für Beruf und Business zu entwickeln. Eva Ihnenfeldt: Warum Social Media?

Bedenken überprüfen: Erst jetzt würde ich Ihnen raten, Ihre konkreten Ängste und Urteile zu überprüfen. Denn nur wenn man schon die Materie ein wenig kennt ist man in der Lage, sachlich zu argumentieren und zu analysieren. Sonst verhält man sich wie ein treuer Leser der BILD-Zeitung, der seine kompletten Vorurteile gegen Ausländer, Frauen, sexuell anders Orientierte und Politiker in Stammtischmanier zum Besten gibt, ohne auch nur die geringste Ahnung zu haben, worüber er/ sie redet. Erst informieren, dann beurteilen! Nehmen Sie sich, nachdem Sie genügend Informationen zu Social Media Marketing gesammelt haben, ein Blatt Papier und schreiben Sie all Ihre Bedenken auf.

Sicher können Sie sich noch gut daran erinnern, welche Bedenken Ihre Umgebung hatte, als Sie sich zur Selbstständigkeit entschlossen. Trotzdem haben Sie es getan. Warum? Weil die Motivation größer war als die Sorge vor dem Scheitern. Der Mensch ist nur bereit sein Verhalten zu ändern, wenn er es muss. In dem Moment in dem Sie aus wirtschaftlichen Gründen Ihr bisheriges Marketing verändern MÜSSEN, sind Sie auch bereit, sich auf Social Media Marketing einzulassen. Denn es gibt nun mal keine wirksamere und preiswertere Methode, Eigenmarketing zu betreiben. Die Menschen suchen im Web, und wer dort nicht findbar und sichtbar ist, hat ein Problem.

Einen Entschluss fassen: Nachdem Sie geforscht, studiert, begriffen haben, und nachdem Sie Ihre Anfangsurteile auf den Prüfstand gestellt haben, ist der Zeitpunkt für einen Entschluss gekommen: Sind Sie bereit, sich mit Ihrer Persönlichkeit und einem gewissen Zeitbudget auf die webbasierte Kommunikation einzulassen? Sind Sie bereit, mindestens 5 Stunden wöchentlich für Redaktion und Dialog zu opfern? Sind Sie bereit, auszuprobieren und mit Menschen zu kommunizieren, die Sie zunächst noch nicht persönlich kennen?

Der erste Schritt: Ich würde Ihnen empfehlen, im ersten Schritt bei Xing, Twitter, Facebook und Google+ einen Account einzurichten. Sie müssen noch nichts schreiben, Sie müssen nichts von sich preisgeben, doch es ist sehr von Vorteil, wenn Sie Ihren Namen dadurch schützen, dass Sie die entsprechenden Accounts sichern. Natürlich kann es gut sein, dass schon jemand Anders unter Ihrem Namen agiert – wegen Namensgleichheit oder weil jemand sich als Sie ausgibt – doch nur wenn Sie tätig werden sind Sie auch in der Lage Accounts zurückzufordern oder einen akzeptablen Ausweichnamen zu sichern. Mit diesem Tool können Sie auf einen Blick prüfen, ob Ihr Name noch in sozialen Netzwerken und Portalen verfügbar ist: namechk.com

Alle weiteren Schritte ergeben sich durch

  1. Zuhören und Lesen
  2. Ziele definieren (Image, Reichweite, Kundengewinnung….)
  3. Strategie entwickeln
  4. Maßnahmenplan festlegen
  5. Umsetzung
  6. Monitoring

Manche Social Media Aktivitäten lassen sich outsourcen (an Mitarbeiter, Agenturen, 450-Euro-Kräfte, Freelancer), andere sollten Sie unbedingt selbst übernehmen. Social Media lebt von Authentizität, Glaubwürdigkeit und Transparenz. Gerade in der Anonymität des Internets suchen die Menschen nach Inhalten, denen sie vertrauen können. Social Media macht Spaß und ist ein Quell an Inspiration und interessanten Menschen. Doch um das glauben zu können, muss man es tun, es gibt keinen anderen Weg.

Falls Sie den Entschluss fassen, eine Strategie zu entwickeln, können wir Ihnen gern helfen. In unseren Social Media Manager IHK-Zertifikatslehrgängen haben schon weit über 300 Menschen konkrete Social Media Marketing Strategien erarbeitet und umgesetzt – die Erfolge sind beeindruckend. Ob deutschlandweit im eLearning oder in Präsenz im Ruhrgebiet, in ihrer Klassengemeinschaft unterstützen sich die Teilnehmer gegenseitig und werden von der Lehrgangsleitung gecoacht. Viele Dozenten und Experten begleiten beim Weg ins Social Media Zeitalter.
Hier finden Sie unsere Weiterbildungen in der Übersicht.
Falls Sie Fragen haben, einfach melden – wir freuen uns!

Social Media for Beginners – in 10 Kapiteln:

  1. Wie fang ich an – Xing?
  2. Wie fang ich an – Facebook?
  3. Wie fang ich an – Bloggen?
  4. Das Kapitel für die Social Media Verweigerer
  5. Social Media und Privatsphäre
  6. Zielsetzungen für Social Media
  7. Die Social Media Strategie
  8. Struktur und Ordnung für Social Media Marketing
  9. Dos and Don’ts im Social Media
  10. Erfolgsmessung und ständige Verbesserung

 

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