Netzwerk W sucht Unternehmen aus dem EN-Kreis, die pflegende Angehörige als Mitarbeiter beschäftigen

Für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege – eine Kampagne des Netzwerk W(iedereinstieg) *  Ennepe-Ruhr-Kreis:
Die Vereinbarkeit von Beruf und Pflege ist eine der zentralen Herausforderungen im demografischen Wandel – denn es gibt nicht nur immer mehr ältere Menschen mit Unterstützungs- und Pflegebedarf, es gibt auch immer weniger jüngere Menschen (im erwerbsfähigen Alter), die diese Unterstützung leisten und mit ihrem Beruf vereinbaren können.

Auf Seiten der Unternehmen wird ein zunehmender Fachkräftemangel beklagt, das Thema Nachwuchssicherung steht längst auf der Agenda.

Ein Blick auf die Zahlen im Bundesgebiet, in Nordrhein-Westfalen und in unserem Kreisgebiet zeigt, wie notwendig es ist, sich den Herausforderungen zu stellen:

  • 2/3 der Pflegebedürftigen werden deutschlandweit zu Hause gepflegt (68%),
  • in rund 9 von 10 Fällen (92%) durch die Angehörigen.
  • In Nordrhein-Westfalen treffen weniger Erwerbspersonen auf mehr Ältere:
  • die Zahl der Erwerbspersonen sinkt von  8,73 Millionen (2008) auf 7,5 Millionen im Jahr 2030

2009 standen 100 Personen zwischen 20 und 65 Jahren 34 Personen über 65 gegenüber; 2030 werden es 48,9 Personen sein.
Im Ennepe-Ruhr-Kreis lebten 2011 etwa 10.300 als pflegebedürftig anerkannte Menschen, bis 2015 wird ihre Zahl auf 12.000 gestiegen sein. Mehr als 7.000 Menschen werden hier in unserer Region zuhause gepflegt – und dabei sind nur die gezählt, die eine Pflegestufe haben, die Dunkelziffer ist höher, denn Unterstützungsbedarf entsteht oft lange vorher.

Für unsere Kampagne für eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Pflege haben wir uns mehrere Ziele gesetzt: Wir wollen für das Thema sensibilisieren und so dazu beitragen, dass es Angehörigen leichter fällt, das Thema (im Betrieb) anzusprechen. Wir wollen die Debatte über betriebliche Möglichkeiten zur Unterstützung der Vereinbarkeit versachlichen  –  denn viele Unternehmen glauben, es sei (zu) teuer und aufwändig Instrumente zur Vereinbarkeit einzusetzen.

Das zeigte jüngst eine Online-Befragung von Unternehmen

Wir informieren deshalb mit der Kampagne Beschäftigte und Pflegebedürftige über Unterstützungsmöglichkeiten, damit Angehörige vorbereitet auf Geschäftsleitungen oder Personalvertretungen ihres Betriebs zugehen können. Und wir geben Unternehmen Praxistipps und Hinweise zu Unterstützungsmöglichkeiten für ihre Mitarbeiter/innen – das ist genau das, was sich Unternehmen vor allem wünschen.

Und nicht zuletzt werben wir in diesem Zusammenhang für den „Leitfaden für Unternehmen mit Instrumenten zur Vereinbarkeit von Beruf und Pflege“ des Netzwerk W; erschienen 2011 im EN-Kreis.

Damit unser Anliegen Früchte trägt, sprechen wir eine Vielzahl von Zielgruppen mit der Kampagne an: Unternehmen – vor allem Personalvertretungen/Betriebsräte; Multiplikatoren und Fachstellen (zum Beispiel Pflege- und andere Beratungsstellen oder auch die Kammern); die allgemeine Öffentlichkeit über Medienberichte und mit unseren Kampagnenmaterialien – und natürlich (potenziell) pflegende Angehörige und Pflegebedürftige

Am 28. Februar 2012 haben wir begonnen. Unsere wichtigsten Botschaften sind auf vier Postkartenmotiven und zwei Plakaten zu lesen: Zwei Postkarten richten sich an pflegende Angehörige, eine davon dezidiert an Männer, die dritte und vierte Postkarte an Unternehmen. Es gibt zwei Plakatmotive jeweils mit Statements von Angehörigen und den ersten beiden beteiligten Unternehmen.

Die Suche nach weiteren Unternehmen, die sich der Kampagne anschließen, ist in vollem Gange. Bis Februar 2013 sollen mindestens 20 Unternehmen (auch kleine und mittelständische) angesprochen werden; sie können sich mit eigenen Statements und  eigenen Bildmotiven der Kampagne anschließen und sich öffentlich zum Thema positionieren.

Zur Beteiligung gibt es eine Urkunde und ein Handout mit den Erwartungen an beteiligte Unternehmen: Unternehmen oder Organisationen, die sich beteiligen wollen, müssen keine hohen Hürden nehmen. Sie verpflichten sich, das Thema Vereinbarkeit von Beruf und Pflege zu bewegen, offen damit umzugehen und gemeinsam mit den Beschäftigten nach Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die zu ihrem Unternehmen passen.

Das Motto dazu heißt: „Wissen. Ansprechen. Handeln“.

Christa Beermann
Demografiebeauftragte für den Ennepe-Ruhr-Kreis
und Koordinatorin des „Netzwerk W Ennepe-Ruhr
Tel.: 0 23 36/93 22 23
Mail: [email protected]
www.en-kreis.de, Stichwort Demografie

Seit über zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Manager/Innen. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

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