Die schönste Social-Media-Marketing-Strategie nützt nichts, wenn wir sie nicht konsequent, beharrlich, dialogorientiert und engagiert umsetzen. Das ist die schwierigste Hürde für große wie kleine Unternehmen, für Gründer wie für Organisationen und NGO’s. Der Mensch ist ein Gewohnheitstier – Gewohnheiten geben Sicherheit und Vertrauen. Unternehmen mit erheblichem Marketingbudget versuchen meist, sich selbst „freizukaufen“ von Marketing-Kommunikation, indem sie Agenturen damit beauftragen.
Agenturen beauftragen mit Social Media Marketing
Im Bereich Social Media ist es bekannterweise auch für kapitalstarke Organisationen schwierig, Social Media Marketing outzusourcen, da die digitale Kommunikation auf Interaktion und Dialog beruht. Wie soll eine außenstehende Agentur im Namen der Marke schnell und angemessen mit Usern kommunizieren? Selbstständige und kleine Unternehmen hoffen manchmal, sie könnten Social Media Profis mit wenigen hundert Euro monatlich honorieren – doch was kann man für diese Budgets erwarten? Selbst bei einem bescheidenen Honorar-Stundensatz von 60 Euro wären das bei fünfhundert Euro Monatsbudget gerade einmal 8 Stunden – also zwei Stunden wöchentlich – inklusive Beratung, Korrespondenz, Content-Bearbeitung, Kampagnenplanung, Dokumentation… Kurz und gut, es ist unmöglich.
Die konsequente Umsetzung der Social Media Strategie
Voraussetzung für die erfolgreiche Umsetzung ist der unbedingte Wille, es zu tun. Man kann es tatsächlich vergleichen mit den guten Vorsätzen zu Silvester: Was führt dazu, dass wir wirklich unser Gewicht reduzieren, weniger Gifte zu uns nehmen oder unseren Körper trainieren? Entschlossene Motivation entsteht auch und gerade im Marketing 1. durch Leidensdruck (entweder ich setze die Strategie um oder mein Geschäft scheitert), 2. durch Spaß (ich will die Chance nutzen, mich zu vernetzen und mich und mein Business weiterzuentwickeln) oder 3. durch Belohnung (ich habe bereits Kunden durch Social Media gewonnen – also mache ich weiter so!).
Was kann ich tun, um Social Media konsequent umzusetzen?
- Rahmenbedingungen: Lege Dir Deine Haupt-Social Media Accounts als Lesezeichen in die Rechner-Menüleiste, so dass Du jederzeit zu ihnen springen kannst. Lege die Apps der Plattformen auf Seite 1 Deines Smartphones und lass Dir Benachrichtigungen schicken, wenn dort etwas passiert ist.
- Folge Deinen Vorbildern (z.B. bei LinkedIn, Instagram oder Tiktok) jeden Morgen vor dem Aufstehen. Wähle Dir drei, die Dich besonders inspirieren und lerne von ihnen, wie diese posten, kuratieren, interagieren. Welches Equipment nutzen sie? Wie kannst Du ihnen am Besten nacheifern? Was fehlt Dir, um es ihnen gleich zu tun?
- Social Media ist wie die Mitgliedschaft in einem Fitness-Studio: Du musst mindestens dreimal wöchentlich zwei Stunden investieren. Gestalte Dir also einen genauen Plan, so wie man für das Training einen genauen Plan festlegt – mit Uhrzeit, To-Do’s, Eintrag im Kalender. Belohne Dich, wenn Du den Plan einhältst, bestrafe Dich (ich zahle dann eine gewisse Summe an einen Freund), wenn Du eine Woche lang nachlässig warst.
- Social Media ist weitaus mehr „zuhören“ und „antworten“ als schreiben. Die Leute wollen keine Werbebotschaften, die Leute wollen Aufmerksamkeit, Anerkennung, Gespräche. Mache Dir eine Liste mit drei bis fünf Menschen, mit denen Du besonders gern kommunizierst in Social Media. Pflege den lebendigen Dialog mit diesen Auserwählten. Du kannst sie durchaus auch einmal treffen oder zumindest auf einen anderen Kommunikationskanal wechseln wie das Telefon!
- Achte darauf, dass Du nicht werbend wahrgenommen wirst. Es ist völlig ok, bei Werbeanzeigen auf Instagram und Co als werbend wahrgenommen zu werden. Doch in Deiner Kommunikation als „Mensch hinter der Marke“ hüte Dich vor Akquise oder vor Lockvogel-Angeboten! Zeige Deine Fachkompetenz, gib dezente Hinweise darauf, dass Du käuflich bist – doch sei nicht aufdringlich. Achte darauf, welche Anbieter in Social Media Netzwerken DICH als potentiellen Kunden überzeugen. So wie Du angesprochen werden willst, so sprich auch Deine Zielgruppe an. Und denke immer daran: Viel interessanter als die Kunden selbst sind meist die Empfehler/ die Mittler.
Das Beispiel Eva Ihnenfeldt
Um mein Selbstzahler-Geschäftsfeld „Berufs- und Business-Coaching“ auszubauen, wäre es auf jeden Fall eine zentrale Maßnahme, dreimal wöchentlich ein Video zu veröffentlichen bei LinkedIn und Facebook. Videos wirken am intensivsten, sie sind weitaus emotionaler als Bilder oder Texte. Da sie normalerweise kaum bearbeitet werden, werden sie als authentisch und glaubwürdig wahrgenommen.
Dreimal wöchentlich…
Bevor ich ein Video produziere (immer an der frischen Luft, mit unkompliziertem Equipment an windstillen Orten) führe ich daheim ein Selbstgespräch mit mir selbst (mit der Smartphone-Aufnahme-App). In diesen Gesprächen bin ich ein potentieller Kunde und stelle der Expertin Eva Ihnenfeldt eine Frage. („Ich bin unglücklich im Job – wie komme ich aus dieser Falle heraus?“. „Ich bin über 50 Jahre alt und suche eine neue Herausforderung. Wie kann ich meine Chancen verbessern?“ „Ich will eine Gehaltserhöhung. Wie kann ich das erfolgreich verhandeln?“...) Dann antworte ich in meinem Selbstgespräch auf die Frage, ganz locker und spontan.
Während ich mir mein aufgezeichnetes Selbstgespräch anhöre, mache ich mir Notizen, Daraus ergibt sich das „Drehbuch“. Ich schreibe mir dieses Drehbuch in Stichworten auf und überlege, wie mein/e Fantasy-Fragende/r auf eine Antwort in ihrem/seinem Social Media Account reagieren könnte. Wie kann ich Mut machen? Inspirieren? Glaubhafte Lösungen verbildlichen, welche Geschichte kann ich zu der Frage erzählen…
Nun geht es nach draußen. Ich suche mir ein ruhiges Plätzchen in der Natur, so dass ich ungestört bin. Ich produziere das Video und verbreite es so weit wie möglich. Nicht nur als Content bei LinkedIn, YouTube, Facebook und Instagram – sondern auch in den Stories bei Instagram, WhatsApp, Facebook.
Dialoge suchen und finden
Der zweite Teil der Social Media Kommunikation ist die Beziehungspflege. Ich lerne von meinen fünf Vorbildern, die ich mir erwählt habe. Alle Fünf sind viel beschäftigte Selbstständige, Unternehmer, CEO’s – und schaffen es trotzdem, ein konsequentes, engagiertes Social Media Marketing durchzuführen. Ich sage mir: Wenn sie das schaffen, dann schaffe ich das auch. Ich lerne von ihnen, wie ich mich vernetze, wie ich meine Online-Kontakte erfreue, inspiriere, bestätige und ihnen Gutes biete in unseren Gesprächen. Ich gebe gebe gebe – dann folgt das Nehmen automatisch. Wie im echten Leben…
In der siebten und letzten Folge der Serie werde ich auf Erfolgsmessung eingehen und wie wir uns ständig verbessern können in unserem Social Media Marketing.
Teil 1: Die 4 P’s im Marketing
Teil 2: Zielgruppe und Persona
Teil 3: Kommunikationswege und Vertrieb
Teil 4: Die Copy-Strategie
Teil 5: Die Werbebotschaft
Teil 6: Die erfolgreiche Umsetzung
Teil 7 (folgt) Erfolgsmessung
Eva Ihnenfeldt: Coach für Beruf, Karriere, (Social Media)-Marketing
Einen Überblick über mein Coachingangebot inklusive Zielgruppen, Honorar für Selbstzahler und mögliche Finanzierungsquellen finden Sie hier in den SteadyNews
Kontaktdaten
Eva Ihnenfeldt
Coach für Beruf, Karriere, (Social Media)-Marketing
Mobil: 017680528749
E-Mail: [email protected]
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