Nanomedizin/ Nano-Ethik – ein Zukunftsthema im Hier und Jetzt

Gastbeitrag von Dr. phil. Johannes Lierfeld, Köln: Nanomedizin verspricht langfristig revolutionäre Lösungen für sämtliche medizinische Probleme: von frühdiagnostischen Methoden über therapeutische Ansätze bis hin zu futuristischen Optionen wie das Aufhalten des Alterungsprozesses. Wie sollten wir jedoch als Menschheit mit diesen Potenzialen umgehen, wenn wir uns ethisch zukunftssicher positionieren wollen?

https://pixabay.com/de/herz-kurve-gesundheit-puls-66888/

pixabay_geralt

Eine wichtige und künftig zentrale Strategie ist der Ansatz der „Global Health Care Equivalency“, also einem weltweit gleichberechtigten Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Hinter dieser Initiative steht der Nanowissenschaftler Frank Boehm, der mit NanoApps Medical jenes Unternehmen verantwortet, mit dem die „GHCE“ umgesetzt werden soll.
Zur Website von Frank Boehm

In meinen Diskussionen, die ich mit Frank Boehm zum Thema geführt habe, ist jedoch folgendes ethisches Dilemma sichtbar geworden: wenn wir es als Menschheit nicht schaffen, die globale Grundversorgung mittels Nanomedizin zu gewährleisten, bevor die ersten nanobasierten Methoden zur effizienten Verlängerung menschlichen Lebens marktreif sind, dann würde dadurch die Schere zwischen den Ärmsten der Armen und den wohlhabendsten Eliten noch größer.

Erklärtes Ziel der „Global Health Care Equivalency“ ist jedoch die Förderung von gleichberechtigtem Zugang zu einer fortschrittlichen medizinischen Grundversorgung. Und genau diese kann perspektivisch nur durch den Einsatz von Nanomedizin gewährleistet werden. Die Gründe dafür liegen auf der Hand:

  1. Nanomedizin wird künftig sehr kostengünstig implementiert werden können, da die benötigten Rohstoffe für Medikamente oder medizinische Prozeduren lediglich ein paar wenige Atome / Moleküle sind
  2. Im Gegensatz zur Pharmazie, die ja weitgehend auf die Industrienationen fokussiert, besteht die Kundschaft für Nanomedizin in der gesamten Weltbevölkerung, einschließlich der 3. Welt
  3. Nanomedizin ist im positiven Sinne „radikal“, geht also an die Wurzel des Übels und bekämpft nicht, wie die meisten pharmazeutischen Produkte, lediglich die Symptome

Dennoch braucht eine solche weltweite Initiative viel Zeit: Frank Boehm geht von 20 bis 30 Jahren aus – im günstigsten Falle. Bis dahin werden jedoch auch vielfältige fortschrittliche Methoden, die weit über die angestrebte Grundversorgung hinausgehen, verfügbar sein.

Die einzige logische Schlussfolgerung, um das resultierende ethische Dilemma zu lösen: wir müssen als Gesamtgesellschaft freiwillig auf bestimmte Fortschritte verzichten, und zwar solange, bis die globale Grundversorgung gewährleistet ist. Ansonsten würde die Ungleichheit der Welt vergrößert, indem wir zulassen würden, dass sich eine elitäre Kaste nahezu unsterblich macht, während weite Teile der Welt weiterhin verzweifelt um ihre Lebensgrundlagen kämpft. Um dieses ethische Problem zu lösen, bedarf es zweifellos einer politischen Regulation. Doch wo soll diese herkommen? Wäre es nicht an der „Transhumanen Partei Deutschlands“, diese Regulierungen anzuregen, und zwar, bevor das Problem offenkundig in der Welt ist?!?

Kontaktdaten:
Dr. Johannes Lierfeld
E-Mail: [email protected]

Dr. Johannes Lierfeld bei LinkedIn

Seit fast zwanzig Jahren auf der "freien Wildbahn" hat Eva Ihnenfeldt sowohl 2004 eine eingetragene Genossenschaft für Existenzgründer gegründet als auch 2011 eine Akademie für die Ausbildung von Social Media Unternehmenden. Lange Zeit war sie Dozentin und Trainerin für Marketing, Kommunikation und Social Media. Heute arbeitet sie als Coach für Menschen im beruflichen Wandel. Ihre Stärke ist es, IST-Situationen zu akzeptieren, Visionen zu erkennen und gemeinsam mit ihren Klienten Strategien zu entwickeln, die sich auch in der Praxis bewähren. Mobil: 0176 80528749 - E-Mail: [email protected]

steadynews.de

3 thoughts on “Nanomedizin/ Nano-Ethik – ein Zukunftsthema im Hier und Jetzt

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert